Der Garten unter Tausenden

Der Royal Horticultural Society Garden Wisley ist einer der vielen englischen Gärten, die man gesehen haben muss. Wisley ist ein Mustergarten unter Tausenden. Viele Besucher können es nach ihrer Rückkehr kaum erwarten, ihren eigenen Garten neu zu gestalten und sich mit den in Wisley gewonnenen Ideen inspirieren zu lassen.

Der Wisley-Garten ist einer der vier Schaugärten der Royal Horticultural Society (RHS), einer 1804 gegründeten Gesellschaft zur Förderung des Gartenbaus und der Gartenkunst in Großbritannien. Die RHS veröffentlicht Bücher zu diesem Thema, organisiert Kurse und Vorträge. Er ist vor allem für die Chelsea Flower Show bekannt, die vielleicht größte jährliche Blumen- und Pflanzenausstellung in Großbritannien. Die RHS verwaltet auch die Liste all dessen, was im Land wächst und blüht, und versucht, all diese Blumen, Pflanzen und Bäume der Öffentlichkeit zu zeigen. Planen Sie einen Trip und entdecken Sie den RHS Garden in Wisley!

Die Gärten im Quadrat

Der RHS Garden Wisley ist leicht zu finden. Er liegt in der Nähe der M25 (London Ring Road) und der Autobahn A3 nach Southhampon. Der riesige Parkplatz und ein brandneues Eingangsgebäude vermitteln das Gefühl, dass sich hier etwas tut. Und das ist auch gut so, denn im Inneren befindet sich ein Garten mit mehr als 97 Hektar, der in Untergärten unterteilt ist. Gartenzimmer, Rosengärten, ein Garten mit mediterranen Pflanzen, Bonsais, Gemüsegärten, wilde Gärten, Steingärten, Gebirgspflanzen, Obstgärten, riesige Rabatten: Ein kleiner Gärtner wäre alleine leicht überfordert.

Gewächshäuser im RHS Garden in Wisley

Man kommt automatisch zu dem gigantischen Gewächshaus, welches 2007 von Königin Elisabeth eröffnet wurde. Dort gibt es eine Nass- und eine Trockenzone, so wie sie auch im richtigen Leben existieren. Und im Keller können Sie etwas über das faszinierende Leben unter der Erde erfahren: Was lebt und wächst dort?

Im Juni 2021 wurde im Garten das RHS Hilltop, das Forschungszentrum der RHS, eröffnet. Hier können Sie alles über die Botanik erfahren, ein riesiges Herbarium besichtigen und (werktags) Wissenschaftlern bei der Arbeit im Labor zusehen. Außerdem gibt es eine Cafeteria und die Sky Terrace, von der man einen großartigen Blick auf den Garten hat.

Im RHS Garden Wisley können Sie sich Anregungen für Ihr Garten Zuhause holen. Im Durchschnitt können etwa zehntausend Pflanzen, die im Garten zu sehen sind, im Laden gekauft und mit nach Hause genommen werden.

RHS Garden Wisley ist 145 km (eineinhalb Stunden Fahrt) vom DFDS-Terminal in Dover entfernt.

Auf gehts nach… Hastings!

Hastings ist eine faszinierende Küstenstadt in East Sussex in Südengland. Vielleicht erinnern Sie sich noch aus dem Geschichts-Dokumentation an die Schlacht von Hastings. Genau diesen Ort meine ich!

Allerdings fand die Schlacht von Hastings nicht dort statt, sondern 13 Kilometer landeinwärts, in Battle. Außerdem ging der normannische König Wilhelm der Eroberer nicht in Hastings, sondern im nahe gelegenen Pevensey an Land. Soviel zum Thema Geschichte.

Pebble Beach

In Hastings gibt es von dem historischen Ereignis von 1066 nichts zu sehen, aber zum Glück gibt es dort viele interessante Dinge zu entdecken. Zum Beispiel der Kieselstrand, The Stade genannt, der mit Fischerbooten und Fischereigeräten übersät ist, weil Hastings keinen Hafen hat.

Entlang der Straße, am Fuße der Klippen, gibt es eine schöne Ansammlung von Netzgeschäften oder Netzhütten. Es handelt sich um schmale, mit Teer gestrichene Hütten, in denen die Fischer früher ihre Netze zum Trocknen aufhängten. Heutzutage ist dies nicht mehr notwendig, da die Netze der Fischer aus Kunststoff bestehen. In The Stade werden Sie auf jeden Fall Ihre Kamera zücken. Genießen Sie ein köstliches Fischgericht (achten Sie auf die Möwen!) und ein Glas Weißwein. Besuchen Sie unbedingt das Fischereimuseum in der alten Fischerkapelle.

Sie müssen die Klippen nicht erklimmen, sondern können den viktorianischen Lift (East Hill Lift) nehmen. Es gibt noch einen weiteren in der Altstadt: West Hill Lift. Es ist eine kurze, aber spektakuläre Fahrt, und oben angekommen hat man eine tolle Aussicht.

Moderner Steg

Erst vor zehn Jahren wurde am gepflasterten Strand eine hübsche und moderne Galerie eröffnet, die sich (hauptsächlich) lokalen Künstlern widmet: Hastings Contemporary.

Der Hastings Pier ist 2010 vollständig abgebrannt. Anstatt den alten Pier wieder aufzubauen, wurde ein völlig neuer gebaut: Großbritanniens modernster Pier! Nicht umsonst wurde es 2017 mit dem Stirling Prize for Architecture, dem renommiertesten Architekturpreis des Landes, ausgezeichnet.

Von der Anlegestelle aus können Sie direkt in die Altstadt gehen. Bummeln Sie durch die George Street mit ihren zahlreichen originellen Geschäften, Restaurants und Cafés. Unser Lieblingsplatz ist das Hanushka Coffee House, dessen Wände voller Bücher sind (die man auch kaufen kann).

Hastings ist 80 km (eineinhalb Stunden Fahrt) vom DFDS-Terminal in Dover entfernt. Buchen Sie hier Ihre Fährüberfahrt von Frankreich nach England.

Kennen Sie schon Folkestone?

Folkestone liegt so nahe am Hafen von Dover, dass es für viele nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur Fähre (und nach Hause) ist. Aber die Hafenstadt ist mehr als ein Ort, an dem man die letzten Stunden auf englischem Boden verbringen kann.  Machen Sie es zu Ihrem Reiseziel!

Sie können einen schönen Spaziergang entlang der Leas machen, dem Boulevard, der Ihnen einerseits einen fantastischen Blick auf den Ärmelkanal und andererseits mehrere stattliche Gebäude bietet, die von einer reichen Vergangenheit zeugen. Die Oberstadt verfügt über ein überraschendes Museum, das Folkestone Museum, in dem man viel Interessantes über die Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung erfahren kann.

Kreativquartier

Heutzutage befindet sich das Kreativquartier in der Unterstadt, wo sich das Leben abspielt. Rund um den Hafen gibt es immer etwas zu tun – Sie können dort Restaurants und Bars finden und leckere Gerichte und erfrischende Getränke genießen. Die steile und farbenfrohe Straße, die vom Hafen in die Oberstadt führt, beherbergt heute viele skurrile Geschäfte, Galerien, Cafés und Restaurants. Die Straße heißt Old High Street, was etwas über den Status aussagt, den sie einst hatte. Dieses Viertel wird als Kreativviertel bezeichnet, und das ist keine Lüge: Die Kreativität der Künstler und Unternehmer platzt hier aus allen Nähten!

Wellenbrecher  

In früheren Zeiten fuhren Fähren nach Folkestone und auf der Mole befand sich ein Bahnhof, von dem aus die Passagiere direkt ins Landesinnere gebracht wurden. Die Fähren verschwanden und der Damm und das Bahnhofsgelände verfielen. Aber das ist Geschichte. Das gesamte Viertel wurde renoviert, die ehemaligen Bahnsteige und der Damm werden nun von Künstlern, Bars und Pop-up-Restaurants genutzt. Am Ende des Dammes steht ein Leuchtturm mit dem vielsagenden Spruch: „Das Wetter ist ein Drittel des Ortes und der Zeit“. Trinken Sie dort ein Glas Wein mit Blick auf die eeißen Klippen und Sie wünschen sich, dass Sie wiederkommen werden.

Möchten Sie Folkestone besuchen? Folkestone ist 20 Autominuten von der Fähre in Dover entfernt. Buchen Sie mit DFDS Ihre Fährüberfahrt von Frankreich nach Dover 

Entdecken Sie das… Discovery Museum!

Besuchen Sie das Discovery Museum in Newcastle. Wenn Sie Kinder haben, ist dieser Besuch für alle ein spannender Ausflug.  Sie werden erstaunt sein über die vielfältigen und spannenden Ausstellungstücke.

Das Museum ist nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Es ist in einem imposanten roten Backsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert untergebracht, das einst als eine Art Großmarkt diente. Das Discovery Museum hat zwölf thematische Abteilungen, die alle mit der lokalen Geschichte verbunden sind.

Erfinder in Hülle und Fülle

In der Haupthalle fällt sofort die Turbinia ins Auge, ein Versuchsschiff aus dem Jahr 1894, einst das schnellste Dampfschiff der Welt. Dank der Erfindung der Dampfturbine, von der Sie in Discovery Dutzende von Anwendungen sehen können, konnte eine Schiffsreise in die USA auf drei Tage verkürzt werden!

Dass Tyneside eine Region ist, die Erfinder hervorgebracht hat, wird in der Ausstellung Tyneside Challenge im ersten Stock deutlich. Wer hat den Scheibenwischer erfunden? Gladstone Adams! Und wer erfand die Glühbirne, zwanzig Jahre vor Edison? Joseph Swan! Und die Dampflokomotive? Vater und Sohn Stephenson! Ganz zu schweigen von William Armstrong, der so viele Erfindungen gemacht hat, dass er als „Erfinder des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet wurde.


Der Schiffsbau

Der Fluss Tyne hat dem Großraum Newcastle eine Lebensgrundlage geboten. Ein beeindruckendes Modell zeigt, wie die Ufer des Tyne vor etwa 100 Jahren aussahen, von Newcastle bis zur Mündung in Tynemouth. Genau dort wo Sie von der Fähre hergekommen sind oder wieder abfahren werden. Computer mit Touchscreens ermöglichen es, Bilder und Töne von damals und heute abzurufen.

In dieser Abteilung ziehen die Dutzenden von Original-Schiffsmodellen eindeutig die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Tyneside war jahrzehntelang das Mekka des Schiffbaus. Das berühmteste Schiff, das dort gebaut wurde, war die Mauretania der Cunard Line.

Das Discovery Museum hat einen Bereich, den man nur unter Aufsicht besuchen kann: den Großen Saal. Dieses prächtige Dachgeschoss mit seinen kunstvollen Eisenbeschlägen, den mit Eichenholz verkleideten Wänden, den blauen Kacheln, der bemalten Holzdecke und den achteckigen Art-déco-Leuchten war seinerzeit der größte Partyraum in Newcastle.

Discovery Museum, Blandford Square, Newcastle, discoverymuseum.org.uk

Möchten Sie das Museum besuchen? Dann buchen Sie eine Minikreuzfahrt nach Newcastle oder wählen Sie eine Überfahrt und bringen Sie Ihr eigenes Auto mit und machen Sie einen Zwischenstopp in Newcastle!

Sissinghurst, „der schönste Garten in England“

Von Gartenliebhabern auf der ganzen Welt bekannt und ein Muss für alle, die noch nie einen englischen Garten besucht haben: Sissinghurst in Kent. Nur einen Steinwurf vom Hafen in Dover entfernt, ist er zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Sissinghurst Castle Garden verdankt seinen Namen und seinen Ruhm nicht nur den Qualitäten des Gartens, sondern auch denjenigen, die ihn angelegt haben. Diese Bemühung beruhren auf die Leidenschaft des Schriftsteller, Diplomat und Politiker Harold Nicholson (1886-1968) und seiner Frau, die Schriftstellerin Vita Sackville-West (1892-1962). Sie wurde nicht nur durch ihre Veröffentlichungen bekannt, sondern auch durch ihre sexuellen Beziehungen zu Frauen, darunter die Schriftstellerin Virgina Woolf.

Verwahrloster Garten

Als Vita Sackville-West an einem regnerischen Tag im April 1930 Sissinghurst und den damals verwahrlosten Garten sah, verliebte sie sich sofort in ihn. Vier Wochen später kauften sie und ihr Mann das 162 Hektar große Anwesen.

Es dauerte fünf Jahre, bis das Anwesen über Strom und fließendes Wasser verfügte. In der Zwischenzeit lebten Nicholson und Sackville-West in den verbliebenen Gebäuden ihres Schlosses aus dem 17. Jahrhundert. In den 1930er Jahren entwarfen sie den Garten, inspiriert von der Arbeit des Architekten Edwin Lutyens und seiner Kollegin, der Gartenarchitektin Gertrude Jekyll.

Aussicht vom Turm

Sie betreten Sissinghurst Castle Gardens durch das längliche Torhaus. Auf der linken Seite des Gebäudes befindet sich die Bibliothek, in der Nicholson und Sackville-West rund viertausend Bücher sammelten.

Die Besteigung des Schlossturms ist eine gute Idee für diejenigen, die ihren Besuch in Sissinghurst ein wenig planen wollen. Oben angekommen hat man nämlich einen perfekten Blick auf den gesamten Garten. Unten rechts sieht man den Rosengarten und dahinter den Cottage Garden. Ganz rechts ist einer der schönsten Plätze des Gartens: ein gepflasterter Weg, der so genannte Lime Walk, der auf beiden Seiten von Linden gesäumt wird. Hinter dem Weg befindet sich ein langer Haselbaumwald.

Von dort aus schauen Sie nun nach links. Dort sehen Sie den weißen Garten, das Erechtheum – eine Art griechischer Garten – und das Haus des Priesters. Im hinteren Teil befindet sich der größte Teil des Gartens: der Obstgarten, in dem die Wege einfach ins Gras gemäht sind und in dem im Frühjahr Tausende von Narzissen blühen. Der Obstgarten ist eine Oase der Ruhe und wird von einem Bachlauf gesäumt. Kleiner Tipp: Nutzen Sie die Zeit und genießen Sie die Atmosphäre und lesen Sie ein paar Kapitel eines Buches. Lassen Sie sich von der Schönheit und der Ruhe des Gartens beeinflussen.

Sissinghurst Castle Garden ist 65 km oder eine Autostunde vom Hafen in Dover entfernt. Klicken Sie hier, um Ihre Fährüberfahrt von Frankreich nach Dover zu buchen.

Über die Landbrücke der Äußeren Hebriden – Teil 1

Äußere Hebriden

Äußere Hebriden, Teil 1: die Nordinseln um Lewis und Harris

Von unseren Gastautoren Heinz Bück & Sigrid Schusser

Die  Äußeren Hebriden liegen quer vor der schottischen Westküste draußen im rauen Nordatlantik. Unsere Reisegeschichte erzählt, wie ihr die 210 km lange Inselkette am besten bereisen könnt. Sie entführt euch in ihre faszinierenden Landschaften, ihre lebensfrohe Kultur und eine jahrtausendealte spannende Geschichte: zu Steinkreisen und Brochs, zu Pikten und Wikingern und den schottischen Clans im „Kingdom of the Isles“. Über die Landbrücke der Äußeren Hebriden – Teil 1 weiterlesen

Über die Landbrücke der Äußeren Hebriden – Teil 2

Äußere Hebriden, die Uists

Äußere Hebriden, Teil 2: auf die mittleren Inseln, die Uists

Von unseren Gastautoren Heinz Bück & Sigrid Schusser

So nass, wie es an jenem letzten Abend auf Harris begann, ging es nachts weiter. Der Fährhafen von Leverburgh war in jener Nacht im Wasser versunken. Wir verließen die Bar des Fischrestaurants erst sehr spät. Viele Gäste waren in den tiefen Sesseln des behaglichen Pubs kleben geblieben. Einheimische flogen herein und stemmten sich nach einem schnellen Pint wieder gegen die zugige Tür und hinaus in die Finsternis, um sogleich vom Sturm verschluckt zu werden und für immer im Dunkeln zu verschwinden. Wir gehörten zu den Letzten, die gingen, liefen durch peitschenden Wind zurück zu unserem Wohnmobil und schlugen die Tür hinter uns zu. Ergeben schliefen wir bis in den grauen Morgen, behaglich unter unserem sicheren Dach aus Blech und dem Trommeln des nicht enden wollenden Regens. Über die Landbrücke der Äußeren Hebriden – Teil 2 weiterlesen

Top 10 – Liste der Scotch Whisky Sorten

Schottische Whisky Sorten Verkostung © Udo Haafke

Die Whisky-Fans unter Euch sollten sich im offiziellen Whiskymonat Mai einen Tag ganz besonders im Kalender markieren: nämlich den 20. Mai 2017. Zu Ehren des „Wassers des Lebens“ wird an diesem Tag auf Initiative des Schotten Blair Bowman der World Whisky Day begangen. Ganz besonders gut kann man die edlen Malts dann natürlich direkt in ihrer Heimat verköstigen, gemütlich im Pub oder bei einer Whiskyprobe direkt in der Destillerie. Zum Glück gibt es davon in Schottland reichlich! Wir verraten hier eine ganz persönliche Top 10 Auswahl an sehenswerten Whiskybrennereien und Scotch Single Malt Whiskys in Schottland.

Wer gerne und viel nach Schottland reist, kommt in der Regel an einer (Lippen-)Berührung mit schottischem Single Malt Whisky nicht vorbei. Bei fast 120 produzierenden Whiskybrennereien in Schottland gibt es reichlich Möglichkeiten für ein ausgesprochen interessantes Studium der ‚Landeskunde im Glas‘ und den einen oder anderen Blick in die Mash Tuns, Spirit Stills und Warehouses zu werfen.

Destillerie Lagavulin Single Malt © Udo Haafke

1. LAGAVULIN/Islay

Acht Brennereien machen Islay an der schottischen Westküste zu einer schon jetzt legendären Whisky Insel und gleichsam zu einem Pilgerziel für die zahlreichen Freunde eher torfigen Whiskys. Ein vornehmlich rauchiger Geschmack bestimmt den Charakter des ‚schottischen Goldes‘, das hier abgefüllt wird. Die Lagavulin Destillerie liegt malerisch direkt am Meer, das mit von Seetang und Salz geschwängerter Luft noch für zusätzliche Geschmacksnoten sorgt. Erst nach 16 Jahren Reifung im Eichenfass wird die Standardabfüllung eines Lagavulin Single Malts vorgenommen.

Destillerie Glengoyne am Highland Way © Udo Haafke

2. GLENGOYNE Whisky

Unmittelbar am populären Fernwanderweg West Highland Way liegt an der Grenze zwischen Highlands und Lowlands und nördlich der Metropole Glasgow die Glengoyne Destillerie, die ihren Namen dem Tal der Wildgänse verdankt und schon seit fast 200 Jahren feinsten Whisky herstellt. Man setzt nur ungetorftes Malz ein, was vorteilhaft für die Nuancierung der Aromen ist, die tendenziell einen eher süßlichen Charakter haben. Dies liegt aber auch an der Reifung in alten Sherry-Fässern aus spanischer oder amerikanischer Eiche. Bei einer Malt-Master-Tour bekommt man Gelegenheit, seine eigene Whisky Kreation herzustellen und anschließend mit nach Hause zu nehmen.

Whisky Destillerie Dalwhinnie © Udo Haafke

3. DALWHINNIE Whisky

Aus der Tatsache, die höchstgelegene Whiskybrennerei Schottlands zu sein, verschafft sich die Dalwhinnie Distillery einige Vorteile gegenüber ihren Mitbewerbern. Sie macht sich für viele Editionen ihres Classic Malts Portfolios die teilweise dort herrschenden niedrigen Temperaturen zu Nutze. Dies resultiert in einem fruchtigen Aroma und einem sehr runden, vergleichsweise milden Geschmack, der eine wunderbare Kombination mit der Verkostung von edler Schokolade eingeht. Die beiden typischen Pagodendächer der Brennerei dienen als weithin sichtbare Landmarken.

Destillerie Dalwhinnie Eingang © Udo Haafke

4. HIGHLAND PARK/Orkney

Von der Insel Orkney stammt der Highland Park Whisky, der eine eingeschworene Fangemeinde unter den Whisky Kennern besitzt. Ebenfalls bald 200 Jahre wird am Ortsrand der Inselhauptstadt Kirkwall legal Whisky gebrannt. Viele Abfüllungen bekamen weltweit renommierte Auszeichnungen für ihren unvergleichlichen und facettenreichen Charakter, der weniger intensiv, dafür eher süßlich ist und zudem ein buntes Kaleidoskop an Aromen von Meer, Salz, Heide und Torf bietet.

Whisky Destillerie Talisker auf der Isle of Skye © Udo Haafke

5. TALISKER/Skye

Die Talisker Distillery ist die letzte verbliebene von ehedem sieben Whiskybrennereien auf der beliebten Urlaubsinsel Isle of Skye. Seit 1987 gehört der 10 Jahre alte Talisker Single Malt zum erlauchten Kreis der Classic Malts. Whiskyfreunde haben ein ambivalentes Verhältnis zum Talisker: sie mögen ihn oder sie hassen ihn. Seine recht komplexe Geschmacksstruktur und seine große Vielfalt an recht strengen Aromen begründen dies. Der Schriftsteller Robert Louis Stevenson verlieh seiner Begeisterung zu den Talisker Destillaten in einem Gedicht von 1880 Ausdruck.

Destillerie Aberlour in Speyside © Udo Haafke

6. ABERLOUR Whisky

Glatte 190 Jahre hat die Aberlour Distillery in der Speyside-Region im schottischen Nordosten schon auf dem Buckel. In Sherry- und amerikanischen Bourbon-Fässern gereift verblüffen die Aberlour Single Malts mit einem ungewöhnlichen Variantenreichtum, der ganz unterschiedliche Geschmacksnoten offenbart. Während einer zweistündigen Aberlour Experience Tour erhält man beste Einblicke in deren Destilleriephilosophie, natürlich mit Verkostung der jeweiligen Variationen.

Hofdestillerie Royal Lochnagr Whisky © Udo Haafke

7. ROYAL LOCHNAGR

Die Haus- und Hofdestillerie der britischen Königin, die just ihren 90. Geburtstag beging, liegt nur wenige Meilen von ihrer schottischen Sommerresidenz Balmoral Castle entfernt. Entsprechend der großen Zuneigung von Queen Victoria und Prinz Albert für die produzierten Whiskys firmiert sie schon seit 1848 als Royal Lochnagar. Auch ihre Destillate gehören zu den Classic Malts. Der Geschmack des in Sherry-Fässern herangereiften Whiskys ist trotz seiner komplexen Aromenzusammensetzung sehr gut ausbalanciert und ausgewogen.

Destillerie Strathisla Sorte Chivas Regal © Udo Haafke

8. STRATHISLA Whisky

Das vielleicht bekannteste Fotomotiv, wenn es um schottische Brennereien geht, bieten die ikonischen, unter Denkmalschutz stehenden Pagodendächer der Strathisla Distillery in Keith im Norden der Speyside-Region. Aus dieser Destillerie stammt der berühmte Blended Whisky Chivas Regal. Bereits 1786 gegründet ist sie die älteste noch betriebene Brennerei in den schottischen Highlands und eine der etwas kleineren entlang des berühmten Whisky-Trails.

Whisky Destillerie Glen Ord auf der Black Isle © Udo Haafke

9. GLEN ORD Whisky

Noch als Geheimtipp gehandelt wird die kleine Destillerie Glen Ord am Zugang zur Black Isle, nicht weit von Inverness, der Hauptstadt der Highlands, entfernt. Die Whiskys der Brennerei werden in Deutschland (leider) nicht verkauft, doch der 12 Jahre alte Singleton of Glen Ord gilt als einer der Kassenschlager auf den Märkten im Fernen Osten. Als Reminiszenz an das letzte Jahrhundert wird er in blaue Flaschen abgefüllt. Er ist sehr sanft und ausgewogen, mit leicht süßlicher Note.

Destillerie Whisky Fässer © Udo Haafke

10. GLENDRONACH Whisky

Nach sechs Jahren Pause ging die Produktion edler Single Malts in der GlenDronach Distillery bei Huntly in Aberdeenshire im Jahr 2002 wieder los. Die Zutaten für die sehr rund abgestimmten und vergleichsweise fruchtig anmutenden Whiskys kommen allesamt aus der unmittelbaren Umgebung. Für die Süße, die mit Vanillearomen, Zitrusfrüchten und Pflaume ein harmonisches Geschmackserlebnis ergibt, ist der Reifeprozess im Sherry-Fass verantwortlich. Wer mag, kann sich im 59er Bentley zum Besucherzentrum chauffieren lassen.

Hofdestillerie Royal Lochnagr Classic Malts © Udo Haafke

Gastautor SchottlandBerater Wilfried Klöpping und sein Team tragen alles Wichtige über Schottland zusammen und inspirieren mit ausgewählten Empfehlungen. Sie wissen, was guter Whisky ist und welche Whisky Sorten es gibt. Ihr Wissen stellen Sie online zur Verfügung, z.B. in einem Überblick über weitere spannende Whisky Destillerien.

War Euer Lieblingswhisky dabei? Verratet uns für die nächste Top 10 gerne Eure Favoriten!

Und am Schluss noch ein Reisetipp für echte Whiskyfans: Unseren 5 Tage Kurztrip nach Kinross am Loch Leven im Herzen Schottlands bucht Ihr inklusive einer gratis Whiskyverkostung in der Tullibardine Whisky Destillerie. Für mehr Infos, klickt einfach unten auf den Link.

Fotos: Udo Haafke

Mit dem Motorrad durch Schottland – Teil 2

Schottland und Motorrad © Marten Suhre

2.000 Kilometer mit dem eigenen Motorrad durch Schottland – für Motorradfans vermutlich ein Kindheitstraum! Im zweiten Teil seines Schottlandabenteuers nimmt Euch Gastautor Marten Suhre mit zu idyllischen Schlössern und Burgen, erkundet mit Euch die schottische Kultur und Schottlands beeindruckende Hauptstadt Edinburgh.

Schottland und das Wetter

Weiter ging es über den Quiraing Pass, wo wir die Aussicht und eine kurze Regenpause genossen. Von hier oben hatten wir einen beeindruckenden Blick über die raue, karge und gleichzeitig schöne Natur der Insel, zu deren Charakter das schlechte Wetter gut passte.

Isle of Skye Quiraing © Marten Suhre

Der Rückweg bewies uns, dass es zu dem vorher schon starken Regen noch eine Steigerung gab und wir fuhren ohne den geplanten Abstecher zum Neist Point Lighthouse direkt zurück zum Hostel, um aus den nassen Sachen rauszukommen. Nach einer heißen Dusche und viel heißem Tee schworen wir, dem Wetterbericht von jetzt an mehr Vertrauen zu schenken.

Zurück zum Festland

Strahlender Sonnenschein am nächsten Morgen entschädigte uns für den vorherigen Tag und wir machten noch einen Abstecher zu der Burgruine Dunscaith Castle über abenteuerliche Single Roads im Süden der Insel. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Cullins, ein Bergmassiv auf der anderen Seite der Bucht. Danach ging es Richtung Inverness – dieses Mal über die Brücke, welche die Isle of Skye mit dem Festland verbindet. Wir warfen von der Straße aus einen Blick auf das berühmte Eilean Donan Castle und fuhren dann ein kurzes Stück die Straße zurück, um nördlich abzubiegen und entlang des Loch Carron durch die Highlands Richtung Inverness zu fahren.

Cullins Isle of Skye © Marten Suhre

Mit dem Motorrad zwischen Pubs und Schlössern

Wir kamen am späten Nachmittag an unserem Hostel an und hatten noch genügend Zeit die schöne Innenstadt um den Fluss Ness zu erkunden. Den Abend verbrachten wir in einem der zahlreichen Pubs in gemütlicher Atmosphäre mit Livemusik und einer Menge Schotten, die jedes Lied kannten und laut mitsangen. Ziel des nächsten Tages war Dundee an der Ostküste.

Braemar Castle © Marten Suhre

Auf dem Weg dorthin, legten wir einen Stopp an einem idyllisch gelegenen ehemaligen Jagdschloss ein, dem Braemer Castle. Von dort führte die Straße durch die Highlands entlang wunderschöner Täler und Flüsse. Am Nachmittag nahmen wir uns noch die Zeit, das Glamis Castle zu besichtigen. Ein öffentlich zugänglich gemachtes, gut erhaltenes Schloss nahe der Ostküste, über das es zahlreiche Legenden und Märchen gibt. Auf geführten Touren ist es möglich, das Schloss zu besichtigen.

Schottlands Charakter

Am Abend des 5. Tages erreichten wir dann die Hafenstadt Dundee, die viertgrößte Stadt Schottlands. Erschöpft von den langen Fahrten der vergangenen Tage, gingen wir an diesem Abend, nach einer kurzen Runde durch die Innenstadt, früh schlafen.

Glamis Castle Schottland © Marten Suhre

Am nächsten Tag war der Himmel strahlend blau und wir bepackten unsere Motorräder, um zu unserem letzten Ziel, Edinburgh aufzubrechen. Da der Whisky zur schottischen Kultur gehört, wollten wir die Insel nicht verlassen, ohne eine der typischen Destillerien besichtigt zu haben. Wir suchten uns die Destillerie Kingsbarn aus, weil sie auf unserem Weg Richtung Edinburgh lag. Auf einer Führung, erfuhren wir eine Menge über die Herstellung, die verschiedenen Geschmacksrichtungen und die verschiedenen Whiskyregionen in Schottland.

Motorrad und Schottland © Marten Suhre

Beeindruckendes Edinburgh

In der Destilliere gab man uns den Tipp, den etwas längeren aber schöneren Weg Richtung Edinburgh entlang der Küste zu nehmen. Dankbar befolgten wir diesen und fuhren bei schönstem Sonnenschein durch die urigen kleinen Dörfer, von denen wir immer wieder einen Blick auf das Meer erhaschen konnten.

Wir erreichten Edinburgh am Nachmittag und hatten noch genügend Zeit, uns die Stadt im Hellen anzusehen. Die Altstadt wirkte auf mich wie eine einzige Burg, in deren verwinkelten Gassen und Treppen wir immer wieder noch schönere und noch ältere Gebäude entdeckten. Die Hauptstadt Schottlands hat uns sehr beeindruckt und wir hätten hier noch ein paar Tage länger bleiben können, hätte unsere Fähre nicht schon am nächsten Tag in Newcastle abgelegt.

Ende der Reise mit dem Motorrad

Die Abkürzung von Edinburgh Richtung Newcastle durch die Lammermuir Hills war ein Highlight zum Abschluss – wenn auch zeitlich nicht kürzer, auf jeden Fall aber eine schöne und landschaftlich attraktive Alternative zu der besser ausgebauten, aber uns schon bekannten Schnellstraße.

Newcastle von See © Marten Suhre

Die Rückreise erwies sich als ebenso entspannt und komfortabel wie schon die Hinreise. Wir saßen genau wie vor sieben Tagen am Heck des Schiffes und sahen der Sonne dabei zu wie sie im Meer versank. Nach über 2.000 km auf dem Motorrad durch Schottland mit unzähligen neuen und einzigartig schönen landschaftlichen Eindrücken stand für uns fest: Wir kommen wieder!

Mit DFDS und eigenem Motorrad nach Schottland © Marten Suhre

Karte: Motorrad Tour in Schottland

 
Marten Suhre: „Reisen, Fotografieren und Filmen sind schon immer große Leidenschaften von mir gewesen. Was liegt also näher, als meine Reisen auf diese Art zu dokumentieren. Mich interessieren eher die weniger bekannten, abenteuerlichen Ziele, in denen es noch etwas zu entdecken gibt. Fotos und Videos meiner Reisen veröffentliche ich auf Instagram und Youtube unter dem Namen martensur.“