Skulpturenparadies Klaipeda

Statue Klaipeda Kindheitstraum

Wusstet Ihr schon, dass Klaipeda eine Stadt voller litauischer Legenden und Traditionen ist, die sich oft in den verschiedenen Skulpturen überall in der Stadt wiederspiegeln? An den unterschiedlichsten Orten und meistens dort wo man Sie am wenigstens erwartet, findet man große und kleine Skulpturen vor, die Lust auf eine Entdeckungstour machen.

Die beste und erlebnisreichste Art Klaipeda kennenzulernen und zu entdecken ist definitiv bei einem Spaziergang durch die Stadt. Hierbei lohnt es sich besonders aufmerksam zu sein und sich auf die Suche nach den vielen versteckten Skulpturen zu begeben, die aus den Sagen und Legenden der Geschichte Klaipedas stammen. Wir geben Euch einen kleinen Überblick über die wichtigsten und sehenswertesten Skulpturen und deren Bedeutung. Skulpturenparadies Klaipeda weiterlesen

Klaipeda – Viel mehr als nur Hafenstadt

maritimes Old Mill Hotel in Klaipeda

Habt Ihr Lust die charmante Hafenstadt Klaipeda auf einem Kurztrip kennenzulernen? Dann findet Ihr hier Tipps für Euren Kurzurlaub! Klaipeda, die älteste Stadt Litauens, empfängt Euch mit einer charmanten Innenstadt sowie einer malerischen Strand- und Dünenlandschaft. Klaipeda – Viel mehr als nur Hafenstadt weiterlesen

Entdeckt mit uns die besten Fotospots im Baltikum

Fotograf im Kanu

7 Orte für ein perfektes Foto

Habt ihr Lust, die besten Foto-Spots im Baltikum kennenzulernen? Dann wird es Zeit für Euch, die unberührte Schönheit des Baltikums zu genießen und die drei abwechslungsreichen Länder Litauen, Lettland und Estland zu entdecken. Bemerkenswerte Naturschätze wie die Kurische Nehrung mit einer 500 km langen Küste sowie viele Nationalparks warten darauf, von Euch entdeckt zu werden. Wir stellen Euch 7 Orte mit den besten Fotomotiven inmitten der baltischen Natur vor. Entdeckt mit uns die besten Fotospots im Baltikum weiterlesen

Outdoor-Erlebnisse im Baltikum

Wanderer

Draußen sein: Auszeit im Naturparadies Baltikum

Je öfter wir Zeit in der Natur verbringen, desto glücklicher sind wir, das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. In der Natur sind wir zuhause. Sie ist überall vorhanden, hat eine entspannende und beruhigende Wirkung auf uns und bietet einen idealen Raum zum Erholen und Krafttanken. Kommt zur Ruhe und vergesst Euren Alltag, egal ob bei einem Spaziergang, einer Wanderung oder einer Radtour. Outdoor-Erlebnisse im Baltikum weiterlesen

Von Hip bis Originell – Events im Baltikum 2019

Darstellung Ritterkampf

Das Baltikum als Reiseziel wird seit einiger Zeit als Geheimtipp gehandelt – und das zu Recht. In wenigen Ländern Europas kann man heute noch so viel Ursprünglichkeit erleben wie in Litauen, Lettland und Estland.

Eine besonders schöne Art die Länder und Ihre Einwohner kennenzulernen ist es, an Veranstaltungen teilzunehmen, welche besonders im Sommer überall im Baltikum stattfinden. Von Hip bis Originell – Events im Baltikum 2019 weiterlesen

Weihnachten in Litauen

Weihnachten in Vilnius, Litauen © Lithuania Travel

Wenn wir an Weihnachten denken, dann dreht sich wohl alles um Weihnachtsmärkte, Glühwein und Lebkuchen in der Adventszeit und um Gedichte, Weihnachtsmann und Gänsebraten an Heiligabend. Doch wie feiert man eigentlich Weihnachten in Litauen? Welche Bräuche gibt es dort? Wir nehmen Euch mit auf eine kleine Weihnachtsreise.

Schneebedeckte Dörfer und festlich geschmückte Häuser in einer glitzernden Winterlandschaft – im eher ländlich geprägten Litauen hat Weihnachten noch viel von seinem ursprünglichen Charme bewahrt und statt Shopping-Marathon und Geschenke-Jagd stehen Besinnlichkeit und Ruhe im Mittelpunkt der Weihnachtszeit. Auch der Advent hat in Litauen seine frühere Bedeutung beibehalten: In der vierwöchigen Fastenzeit werden die kalorienreichen Leckereien aus Schokolade und Lebkuchen im Gegensatz zu Deutschland meistens verschmäht.

Heiligabend – ein Fest der Gastfreundschaft

Weihnachten in Litauen ist sehr von religiösen und heidnischen Bräuchen geprägt. Der Heilige Abend, auch „Kucios“ genannt, ist der Höhepunkt der Festlichkeiten. Sobald es draußen dunkel wird und die ersten Sterne zu sehen sind – in Anlehnung an den Stern von Bethlehem – kommt die ganze Familie zusammen. Das traditionelle litauische Weihnachtsessen besteht aus 12 Speisen, diese stehen symbolisch für die 12 Apostel. Typische Speisen an diesem Abend sind Heringsalat, Kartoffelsalat, Rote-Bete-Suppe, Pilze, Aspik, Fisch, Heiligabend-Kekse, Nüsse und Äpfel. Dazu gibt es ein Getränk aus Moosbeeren. Erst am nächsten Tag, mit dem Ende der Fastenzeit, kommt auch reichlich Fleisch auf den Tisch.

Die große Gastfreundschaft der Menschen in Litauen zeigt sich in der sehr schönen Tradition, immer einen Platz beim Weihnachtsessen freizuhalten: Entweder für ein im vergangenen Jahr verstorbenes Familienmitglied oder aber für unerwarteten Besuch. Oft werden auch Bedürftige zum Essen eingeladen, damit der Familie das Glück im neuen Jahr gewogen bleibt. Die Reste des Weihnachtsessens werden in Litauen nicht abgeräumt, sondern bleiben bis zum nächsten Morgen für die Seelen der Verstorbenen auf dem Tisch stehen – eine Tradition, die die tiefe Verwurzelung mit heidnischen Bräuchen deutlich macht.

Top Reiseziele zur Weihnachtszeit in Litauen

Litauische Bräuche an Weihnachten

Fester Bestandteil des litauischen Weihnachtsfestes ist außerdem das gemeinsame Strohhalmziehen. Hierfür wurde bereits vor dem Essen unter dem Tischtuch Stroh ausgelegt, in Anlehnung an die Krippe der Weihnachtsgeschichte. Jeder am Tisch zieht blind einen Halm hervor und kann daraus erste Vorhersagen für das neue Jahr treffen: lange, dicke Halme versprechen ein gutes Jahr, dünne oder zerbrochene Halme gelten hingegen als ein schlechtes Vorzeichen.

Auch in Litauen dürfen Klein und Groß sich auf Weihnachtsgeschenke freuen, die übrigens genau wie hier vom Weihnachtsmann gebracht werden. Sie müssen sich jedoch ein wenig länger gedulden, da Geschenke erst nach dem Besuch der Mitternachtsmesse ausgepackt werden dürfen. So geht der Heilige Abend meist in eine lange Nacht über, in der die Familie zusammen sitzt und Zeit miteinander verbringt. Denn nach dem litauischen Glauben wird das kommende Jahr so wie der Heiligabend – und wer möchte da nicht Freude, Glück und Ruhe teilen?

Kathedrale in Vilnius zur Weihnachtszeit © Lithuania Travel

Mit dem Motorroller ins Baltikum reisen

Mit DFDS nach Klaipeda_Credits Sabine Bobrowski

Die kopfsteingepflasterte Altstadt von Klaipeda schüttelt uns auf dem Motorroller ordentlich durch, doch wir genießen jede Minute in dieser niedlichen Idylle und auf der Kurischen Nehrung kämpfen sich die Sonnenstrahlen durch die Bäume bis auf unsere Haut hinter dem Visier. Erholung pur!

Baltikum reisen Klaipeda Brunnen_Credits Sabine Bobrowski

Die Fahrt auf der Fähre nach Klaipeda

Wie schon im letzten Jahr in Oslo mit dem Fahrrad, sind wir auch dieses Pfingsten wieder mit einem Zweirad und einer DFDS Fähre unterwegs. Allerdings setzen wir dieses Mal auf etwas mehr Geschwindigkeit, nehmen unseren Motorroller und nutzen die Route Kiel – Klaipeda, um ins für uns noch unbekannte Baltikum zu reisen. Von Hamburg aus geht es am Freitagnachmittag bei schönstem Sonnenschein ins knapp 90 km entfernte Kiel, vorbei an blühenden Feldern, kleinen Dörfern und Städten. Gerade rechtzeitig bevor der Regen einsetzt, fahren wir auf die Fähre, wo zwei hilfreiche Mitarbeiter uns beim Verzurren des Motorrollers helfen. An Bord erwartet uns eine kleine gemütliche Kabine mit Meerblick, die für die nächsten 20 Stunden unsere Ruheoase sein wird. 20 Stunden mögen sich für den Einen oder Anderen lang anhören, doch wir genießen die Ruhe und den Abstand von der ständigen Beschallung des Alltags. Wir schlafen lang, schlagen uns die Bäuche im Restaurant voll und vertreiben uns die Zeit mit Spielen und Drinks an der Bar, die nebenher gesagt einen wirklich unschlagbaren Preis haben. Ein halber Liter vom litauischen Svyturio Bier kostet uns gerade einmal 2,60 € und schmeckt auch noch gut.

Charmantes Klaipeda

Gegen frühen Nachmittag kommen wir in Klaipeda (ehemals Memel, Küstenstadt in Litauen, Teil der Baltischen Staaten) an und fahren direkt zu unserem Hotel. Das Memel Hotel bietet uns alles was wir brauchen. Vor allem der eingezäunte und bewachte Parkplatz, der nur für Gäste des Hotels zugänglich ist, überzeugt uns. Den Rest des Tages schauen wir uns in Klaipeda um. Die kleine kopfsteingepflasterte Altstadt hält so viele niedliche Highlights bereit, dass wir ganz touristisch mit der Kamera durch die Straßen laufen. Der Fluss Dane, der direkt durch die Stadt fließt, passt nur zu gut in das kleine idyllische Städtchen. Unweit vom Stadtkern entfernt entdecken wir auch die Meridianas – ein stolzes Segelschiff, das heute als Restaurant genutzt wird. Kleine Infotafeln mit Bild und Schrift erklären uns weitere Details über das Schiff und den dazugehörigen Hafen.

Meridianas Klaipeda_Credits Sabine Bobrowski

Überraschungen an jeder Ecke

Wir gehen weiter am Fluss entlang und sehen einen Tretbootverleih, viele kleine Schiffe und eine rege Menschenmasse. Wie sich herausstellt, findet wohl an diesem Wochenende eines der vielen Festivals statt. Es sind Buden mit verschiedenen Leckereien, Bernstein und anderen tollen Dingen aufgebaut und auf einem Musikturm kommt der DJ voll in Fahrt. Wir gönnen uns ein Svyturio, wieder zu einem unschlagbaren Preis, und schlendern weiter. Eine von Hand betriebene Brücke lässt uns schmunzeln. Zwei Männer ermöglichen den wartenden Fußgängern ca. alle 15 Minuten den Übergang, indem jeder an einer Seite des Hebels dreht. Wieder ein kleines Highlight, das uns schon jetzt festlegen lässt: wir werden bald wieder ins Baltikum reisen! Da es leider anfängt zu regnen, suchen wir Unterschlupf in einem der vielen Restaurants. Wir entscheiden uns für etwas typisch Litauisches – man will ja auch vom einheimischen Essen probieren. Gestärkt mit frischem Fisch, Rote-Beete-Suppe und Maultaschen spazieren wir am Abend zufrieden zu unserem Hotel zurück.

Warum wir wieder ins Baltikum reisen

Am nächsten Tag steht für uns ein Ausflug zur Kurischen Nehrung an. Wenn man schon mal vor Ort ist, ist das ein unbedingtes Muss. Es hätte an diesem Tag, trotz der kühlen Temperaturen, nicht schöner sein können, mit dem Motorroller durch die Natur zu brausen. Begleitet von vielen verschiedenen Vogelarten genießen wir einen tollen Tag auf den beeindruckenden Dünen und in kleinen Ortschaften, die die Kurische Nehrung so besonders machen. Neben vielen Fahrradfahrern, Wanderern und Sportbegeisterten fühlen wir uns rundum wohl. Ein durchaus gelungener Tag für uns. Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Rückweg zur Fähre. Wir genießen wieder die Ruhe und die Zeit an Bord bevor wir den Heimweg von Kiel nach Hamburg antreten.

Kurische Nehrung_Credits Sabine Bobrowski

Vollkommen erholt von unserem kleinen Kurztrip, geht es schon in die nächste Planung und wir überlegen, wann wir das nächste Mal ins Baltikum reisen.

Die baltischen Staaten für Einsteiger

Tallinn Panorama Credits VisitEstonia

Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen – auch unter dem Begriff Baltikum zusammengefasst – sind für viele Reisende noch eine unbekannte Region. Urlauber werden daher immer wieder überrascht von der Schönheit der unberührten Naturlandschaften, dem Charme der gut erhaltenden Städte und den europäischen Verflechtungen von Kultur und Geschichte. Den baltischen Staaten gemeinsam ist die Verbindung zur Ostsee – jedoch hat jeder Staat im Baltikum seinen eigenen Charakter, den wir euch hier zeigen wollen.

Lektion Nummer Eins: Estland, das Nordlicht der baltischen Staaten

Das Land gehört mit 1,3 Mio. Einwohnern zu den am dünnsten besiedelten Ländern in Europa – allein in Berlin leben 3,5 Mio. Menschen. Es gibt in Estland mehr als 2.000 Inseln, wovon die meisten jedoch unbewohnt sind. Zur Entspannung in unberührter Natur eignen sich besonders die Inseln Muhu und Saaremaa. Typisch für Estland sind der Holzbau und das Blockhaus, da mehr als die Hälfte des Landes mit Wald bedeckt ist. Durch verschiedene Besetzungen in den letzten Jahrhunderten sprechen viele Esten neben ihrer Muttersprache auch fließend Finnisch, Russisch, Englisch und oft auch Deutsch. Estlands grüne Hauptstadt Tallinn und ihre Sehenswürdigkeiten sind eine aufregende Mischung aus Alt und Neu. Die mittelalterlich geprägte Altstadt gehört zu den am besten erhalten gebliebenen Stadtkernen Nordeuropas.

Die baltischen Staaten: Volksfest Credits VisitEstonia

Kultur aus Moderne und Tradition in Estland

Estland wird gerne als singende Nation bezeichnet, denn alle 5 Jahre werden landesweit Sängerfeste durchgeführt. Diese wurden sogar zum UNESCO Kulturerbe ernannt. Die Mehrheit der Esten gehört keiner Konfession an. Dafür spielt das Internet eine große Rolle. Erledigungen werden fast ausschließlich online getätigt: es kann sogar online gewählt werden. Das wichtigste Fest ist das Johannisfest in der estnischen Mittsommernacht am 24. Juni – ein besonderes Ereignis auch für Touristen. Es wird begleitet von Tanz, Musik und alten Bräuchen, wie dem Sammeln von Glühwürmchen, die Reichtum und Glück bringen sollen. Legt ein Mädchen Blumen unter das Kopfkissen, soll sie in der Johannisnacht die Liebe ihres Lebens finden.

Die baltischen Staaten: Song Festival Credits VisitEstonia

Spezialitäten aus den baltischen Staaten

Die estnische Küche ist ein Zusammenspiel der skandinavischen, russischen und deutschen Küche. Typische Speisen sind das Vollkornbrot oder geräuchertes Fleisch sowie Fisch. Als Nachspeise wird gerne eine herzhafte, süße, sättigende Speise namens „Kama“ gereicht, die aus gemahlenem Roggen, Gerste und Erbsen gekocht wird. Eine Legende besagt, dass das erste Marzipan als Ergebnis eines medizinischen Experiments in Tallinn entstand. Beliebt sind der würzige Likör „Vana Tallinn“, aber auch Wacholder- und Kümmelschnäpse, zum Beispiel „Kännu Kukk“.

Die baltischen Staaten: Vollkornbrot Credits VisitEstonia

Lektion Nummer Zwei: Lettland, Gastfreundschaft und weiße Sandstrände

Lettlands Ostseeküste mit 500 km weißen Sandstränden bietet in den Orten Ventspils, Liepāja und Jūrmala gute Bademöglichkeiten. Lettland ist ein grünes Land mit vielen Wäldern. Hier wurden einst viele historische Schlachten ausgetragen, daher finden sich in Lettland zahlreiche Militärhinterlassenschaften und Denkmäler (z.B. Tirelpurvs , Lozmetejkalns und das Museum der Festung Kurzeme). Seit 2014 ist der Euro in Lettland genau wie in den anderen baltischen Staaten offizielle Währung. Die Hauptstadt Riga steht auf der UNESCO Weltkulturerbe-Liste und wartet mit einem beeindruckenden Jugendstilviertel auf. Riga gilt als „Hauptstadt des Baltikums“ – in ihr wohnt die Hälfte der Einwohner Lettlands.

Jurmala Strand Credits Lalatvia Travel

Eine Mischung aus westlichen und östlichen Kulturen

Das wichtigste Fest ist auch hier das Johannisfest. Die Letten feiern den Tag mit vielen Aktionen und am liebsten in der Natur bei Verwandten auf dem Land. In der Johannisnacht darf man nicht schlafen gehen, bis die Sonne aufgeht und am Morgen muss man durch den Morgentau waten, um immer Geld in der Tasche zu haben. Zu dieser Gelegenheit werden Trachten getragen, die das kulturelle Erbe Lettlands zeigen. Die lettische Küche enthält viel Fisch und Fleisch in Kombination mit gekochten Erbsen, Speck und Zwiebeln, viele Milchprodukte und Gewürze, wie Dill. Beliebt sind „Pankuki“ (Pfannkuchen mit Fleisch, Käse oder Kartoffeln), „Piragi“ (kleine Pasteten mit Kohl und hart gekochtem Ei), Bier und der Kräuterschnaps „Riga Black Balsam“, der so bitter ist, dass man ihn verdünnen muss.

Lektion Nummer Drei: Litauen, der größte baltische Staat

Hauptmagnet für Touristen ist in Litauen die Kurische Nehrung. Kilometerlange Sandstrände und eine einmalige Dünenlandschaft hatten schon den Literaturnobelpreisträger Thomas Mann dazu bewogen, dort ein Sommerhaus zu erwerben. Der Kurort Palanga gilt als Litauens Sommerhauptstadt. Litauen besitzt alte Architektur, Burgen und Schlösser, viele naturbelassene Seen und eine sehr gute Infrastruktur. Die litauische Hauptstadt Vilnius gilt als barockes Meisterwerk mit unzähligen Kirchen. Sie ist aber auch für die moderne Architektur von Geschäftszentren und Wohnhäusern bekannt.

Kulturelle Vielfallt in Litauen

In Vilnius leben seit vielen Jahrhunderten Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Kulturen zusammen, dies zeigt sich auch im farbenfrohen Stadtbild. 2009 war Vilnius Kulturhauptstadt Europas. Litauer singen sehr gerne ihre traditionellen Lieder, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Alle 5 Jahre werden Gesangs- und Tanzfeste in Vilnius veranstaltet. Das Singen spielt auch bei Festen wie Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen eine große Rolle. Die litauische Küche ist je nach Region für unterschiedliche Spezialitäten bekannt. Im östlichen Hochland sind es Pfannkuchen und Quarkgerichte, im Tiefland Breie und Eintöpfe, in Südwestlitauen geräuchertes Fleisch und Würste mit gefüllten Kartoffelklößen. Für die Küstenbewohner spielt Fisch eine große Rolle. Das Lieblingsgetränk ist auch hier das Bier.

Ostseestrand in Litauen Credits Visit Lithuania

Welches Land möchtet Ihr nun zuerst entdecken?
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Radtouren auf Litauens Ostseeküstenradweg

Radtouren begleitet von einer frischen Meeresbrise vorbei an meterhohen Sanddünen und weißen Stränden, durch malerische Fischerdörfer und unberührte Tier- und Pflanzenwelten – der litauische Abschnitt des Ostseeküstenradwegs bietet Radwanderwege durch die als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnete Landschaft der Kurischen Nehrung und das Memeldelta. Der Ostseeküstenradweg ist hier Teil des Europaradwegs R1 und als EuroVelo-Route 10 in beide Richtungen ausgeschildert.

Parnidder © Suvi Mäkinen

Radtouren durch die Sahara des Nordens

Idealer Ausgangsort, um die drei Teilstrecken an der litauischen Küste zu einer Radtour zu verbinden, ist die Hafenstadt Klaipeda. Die erste Etappe führt in Richtung Süden über die Kurische Nehrung bis zum Fischerdorf Nida. Die schmale, fast einhundert Kilometer lange Halbinsel trennt die Ostsee vom Kurischen Haff. Der nördliche Teil gehört zu Litauen, der südliche Teil zum Kaliningrader Gebiet, d.h. zu russischem Verwaltungsgebiet. Die Nehrung ist von beeindruckenden Sanddünen überzogen. Der Legende nach wurde die Landzunge von der Riesin Neringa aufgeschüttet, um die Fischer vor Sturm und Wellen zu schützen. Auch Thomas Mann erfreute sich seinerzeit an der landschaftlichen Schönheit der Region: Der Schriftsteller ließ sich in der „Sahara des Nordens“ ein Häuschen errichten und verbrachte dort von 1930 bis 1932 mit seiner Familie die Sommermonate. Heute sind in dem Thomas-Mann-Haus ein Kulturzentrum und Museum über Leben und Werk des Autors untergebracht.

Klaipeda Palanga Radtouren

Vogelfluglinie über das Memeldelta

Der zweite Teil der Radwege führt durch die Moor- und Flusslandschaft des Memeldeltas bis nach Šilutė. Die Region wird von einer Vogelfluglinie gekreuzt. In dem angrenzenden 29.000 Hektar großen Küstennationalpark gibt es daher zahlreiche Vogelarten bei der Rast zu beobachten. In Venté befindet sich eine der ältesten Vogelwarten Europas. Zu der Anlage gehören auch ein kleines ornithologisches Museum sowie ein über 150 Jahre alter Leuchtturm, der heute als Aussichtsplattform dient.

Das Seebad Palanga

Ziel der dritten Etappe der Radtouren ist der berühmte Bade- und Kurort Palanga. Der beliebte Touristen- und Ausflugsort wird gerne auch als Sommerhauptstadt Litauens bezeichnet. Die langen Strände und die 470 Meter lange Seebrücke laden zum Radfahren, Sonnenbaden und Flanieren ein. Berühmt ist die Stadt außerdem für ihr Bernsteinmuseum. Die Sammlung informiert eindrucksvoll über die Entstehung des Schmucksteins aus versteinertem Harz. Die Exponate mit zahlreichen Inklusen – fossile Einschlüsse von Tieren und Pflanzen – können mit Lupen betrachtet werden. Herzstück der Ausstellung ist der sogenannte Sonnenstein. Mit einem Gewicht von 3,5 Kilogramm zählt er zu den größten Bernsteinen weltweit. Das Museum ist im ehemaligen Schloss des Grafen Felix Tiskevicius untergebracht und von einem hübschen, 86 Hektar großen botanischen Garten umgeben.

Tipps für Ihre Radtour im Baltikum

Beste Zeit für Radreisen ins Baltikum ist von Juni bis Mitte September. Die gesamte Strecke ist auf ebenen, meist autofreien Wegen und Straßen auch für Einsteiger leicht zu bewältigen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC bietet auf seiner Webseite nützliche Informationen über Radtouren, Landeskunde, Infrastruktur, Fahrrad Routenplaner und Unterkünfte. Praktische Begriffe rund um Fahrräder vom Bremskabel übers Flickzeug bis zum Regencape erklärt das Europäische Fahrrad-Lexikon in 27 Sprachen sowie als Bildwörterbuch. Und wer die Radreisen nicht alleine unternehmen, sondern noch nach den passenden Weggefährten suchen möchte, kann das über die Mitradelzentrale tun.

Radtouren Baltikum © Fotolia Aochau

Ländliche Idylle in Lettland

Sabile Weinberg Eingang - Credits J. Grieschat

Abseits vom Tourismustrubel entdeckt Gastautor Jürgen Grieschat auf seinen Motorradtouren durch das Baltikum die ländliche Idylle und faszinierende Orte. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm das terrassenartige Städtchen Sabile im Westen von Lettland, der nördlichste Wein der Welt, spektakuläre Kunstinstallationen und sehr ungewöhnliche Puppen.

Von Kuldiga kommend schlängelt sich die Straße hinunter nach Sabile in den schönsten und tiefsten Abschnitt des Urstromtals der Abava. Zwischen den Apfelbäumen rechter Hand irritiert mich eine Installation von weißen Gestellen. Ich steige vom Motorrad ab und versuche herauszufinden, was das ist. Aber ein Zaun hindert mich an einer genaueren Erkundung. Es ist kein Schild zu finden. Erst später erfahre ich, dass es sich hier um das Kunstobjekt “Stone. Message” des Open-Air Kunst Museums von Pedvāle handelt.

Ein Kulturdenkmal unter freiem Himmel

Dieses Museum ist ab 1992 am Ufer des Flusses Abava vom Bildhauer Ojārs Arvīds Feldbergs errichtet worden und bietet seinen Besuchern mehr als 150 Kunstwerke unter freiem Himmel zur Besichtigung an. Das Museum im Herzen von Lettland hat inzwischen die Auszeichnung der UNESCO für die Bewahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft erhalten. Die Stiftung Weltkulturerbe hat das Abava-Tal und den Landgutkomplex Pedvāle in die Liste der 100 gefährdetsten Kulturdenkmäler der Welt aufgenommen.

Open-air Kunst in Lettland - Credits J. Grieschat

Nördlichster Wein der Welt aus Lettland

Das inmitten der Kurländischen Schweiz gelegene Sabile hat eine große Besonderheit aufzuweisen. Laut dem Guinness-Buch der Rekorde befindet sich hier der nördlichste „Weinberg“ der Welt. Dieser Berg, eher ein Hügel, ist ein etwa 1,5 ha großes Weinrebenfeld, das eine Höhe von gut 33 m erreicht. Auf ihm wird seit der Zeit des Deutschen Ordens Wein kultiviert. Das Guinness-Buch der Rekorde erwähnt ihn als den am weitesten im Norden gelegene Weingarten in der Welt. Nach einer Pause in der Sowjetzeit wurde 1989 der Weinbau wieder aufgenommen. Insgesamt wachsen hier gut 800 Weinreben und ca. 25 verschiedene Traubensorten werden kultiviert. Daneben wachsen auf dem Weinberg auch andere eher exotische Pflanzen wie Pfirsiche, Aprikosen sowie Walnüsse und bringen südländisches Flair nach Lettland.

Weinberge von Sabile im Westen von Lettland - Credits J. Grieschat

Weinkult in Sabile

Die Weinrebe taucht sogar im Stadtwappen von Sabile auf. Jedes Jahr findet am letzten Wochenende im Juli ein Weinfest statt. Die geringen Erträge des Weinberges sind aber hauptsächlich für den eigenen Verbrauch bestimmt. Weinflaschen können in der kleinen Hütte am Eingang des Weinberges und in dem örtlichen Geschäft gekauft werden. Probieren kann man den Wein in dem Gasthaus am Fuße des Weinberges. Er schmeckt deutlich besser als erwartet.

Weinflaschen aus dem Anbau am Sabile Weinberg - Credits J. Grieschat

Lettland im Miniaturformat

Gleich um die Ecke, direkt an der Hauptstraße, erwartet uns eine weitere Überraschung. Freundliche Gesichter empfangen uns auf einer Wiese. Sie gehören zu zahlreichen Puppen – große und kleine. Daina Kucere stellte ihre erste Puppe vor Jahren für das Mittsommerfest her. Ihre Nachbarn waren begeistert. So baute sie gemeinsam mit ihrem Mann noch weitere Puppen. Inzwischen sind es über 300 – ein kleines Dorf mit allen Lebenssituationen. Aber sie werden nicht nur mehr, Daina hegt und pflegt das kleine Volk, denn es muss von Zeit zu Zeit auch erneuert und ausgetauscht werden. Ich setze mich zu ihr auf eine Bank und gemeinsam beobachten wir das Puppenvolk vor uns. Zu einigen erzählt sie mir eine Geschichte. Schade, dass wir weiter müssen. Nächsten Sommer bin ich aber wieder da. Mal sehen, wer dann dazu gekommen ist.

Sabile Puppen Dorf - Credits J. Grieschat

Sehenswürdigkeiten in Sabiles Altstadt

Und noch etwas ist interessant: Bis zum Einmarsch der deutschen Wehrmacht war Sabile ein bedeutendes jüdisches Zentrum. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es hier keine jüdische Gemeinde mehr. Die 1890 erbaute Synagoge ist heute ein Konferenzsaal. Wer bei seinem Besuch noch ein wenig Zeit hat, sollte sich die Altstadt nicht entgehen lassen. Das historische Stadtzentrum von Sabile, der Burghügel in Sichtweite zum Weinberg, die Gruft der Familie von den Brincken und die evangelisch-lutherische Kirche von Sabile mit der ältesten Glocke sowie der ältesten Kanzel in Lettland sind unter Schutz gestellte Kulturdenkmäler.

Gastblogger: Jürgen „Juri“ Grieschat, www.mottouren.de

Lettland mit dem Motorrad - Credits J. Grieschat