Klaipeda im winterlichen Februar

Klaipeda im Winter

In Klaipeda und den angrenzenden Regionen gibt es im winterlichen Februar einige vielversprechende Aktivitäten zu erleben. Nicht nur am romantischen Valentinstags Wochenende wartet ein einzigartiges Festival auf Euch. Im folgenden Artikel verraten wir Euch alle sehenswerten Spots der litauischen Ostseeküste, die Ihr hier im Winter genießen könnt. Klaipeda im winterlichen Februar weiterlesen

Skulpturenparadies Klaipeda

Statue Klaipeda Kindheitstraum

Wusstet Ihr schon, dass Klaipeda eine Stadt voller litauischer Legenden und Traditionen ist, die sich oft in den verschiedenen Skulpturen überall in der Stadt wiederspiegeln? An den unterschiedlichsten Orten und meistens dort wo man Sie am wenigstens erwartet, findet man große und kleine Skulpturen vor, die Lust auf eine Entdeckungstour machen.

Die beste und erlebnisreichste Art Klaipeda kennenzulernen und zu entdecken ist definitiv bei einem Spaziergang durch die Stadt. Hierbei lohnt es sich besonders aufmerksam zu sein und sich auf die Suche nach den vielen versteckten Skulpturen zu begeben, die aus den Sagen und Legenden der Geschichte Klaipedas stammen. Wir geben Euch einen kleinen Überblick über die wichtigsten und sehenswertesten Skulpturen und deren Bedeutung. Skulpturenparadies Klaipeda weiterlesen

Klaipeda – Viel mehr als nur Hafenstadt

maritimes Old Mill Hotel in Klaipeda

Habt Ihr Lust die charmante Hafenstadt Klaipeda auf einem Kurztrip kennenzulernen? Dann findet Ihr hier Tipps für Euren Kurzurlaub! Klaipeda, die älteste Stadt Litauens, empfängt Euch mit einer charmanten Innenstadt sowie einer malerischen Strand- und Dünenlandschaft. Klaipeda – Viel mehr als nur Hafenstadt weiterlesen

Entdeckt mit uns die besten Fotospots im Baltikum

Fotograf im Kanu

7 Orte für ein perfektes Foto

Habt ihr Lust, die besten Foto-Spots im Baltikum kennenzulernen? Dann wird es Zeit für Euch, die unberührte Schönheit des Baltikums zu genießen und die drei abwechslungsreichen Länder Litauen, Lettland und Estland zu entdecken. Bemerkenswerte Naturschätze wie die Kurische Nehrung mit einer 500 km langen Küste sowie viele Nationalparks warten darauf, von Euch entdeckt zu werden. Wir stellen Euch 7 Orte mit den besten Fotomotiven inmitten der baltischen Natur vor. Entdeckt mit uns die besten Fotospots im Baltikum weiterlesen

Outdoor-Erlebnisse im Baltikum

Wanderer

Draußen sein: Auszeit im Naturparadies Baltikum

Je öfter wir Zeit in der Natur verbringen, desto glücklicher sind wir, das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. In der Natur sind wir zuhause. Sie ist überall vorhanden, hat eine entspannende und beruhigende Wirkung auf uns und bietet einen idealen Raum zum Erholen und Krafttanken. Kommt zur Ruhe und vergesst Euren Alltag, egal ob bei einem Spaziergang, einer Wanderung oder einer Radtour. Outdoor-Erlebnisse im Baltikum weiterlesen

Mit dem Motorroller ins Baltikum reisen

Mit DFDS nach Klaipeda_Credits Sabine Bobrowski

Die kopfsteingepflasterte Altstadt von Klaipeda schüttelt uns auf dem Motorroller ordentlich durch, doch wir genießen jede Minute in dieser niedlichen Idylle und auf der Kurischen Nehrung kämpfen sich die Sonnenstrahlen durch die Bäume bis auf unsere Haut hinter dem Visier. Erholung pur!

Baltikum reisen Klaipeda Brunnen_Credits Sabine Bobrowski

Die Fahrt auf der Fähre nach Klaipeda

Wie schon im letzten Jahr in Oslo mit dem Fahrrad, sind wir auch dieses Pfingsten wieder mit einem Zweirad und einer DFDS Fähre unterwegs. Allerdings setzen wir dieses Mal auf etwas mehr Geschwindigkeit, nehmen unseren Motorroller und nutzen die Route Kiel – Klaipeda, um ins für uns noch unbekannte Baltikum zu reisen. Von Hamburg aus geht es am Freitagnachmittag bei schönstem Sonnenschein ins knapp 90 km entfernte Kiel, vorbei an blühenden Feldern, kleinen Dörfern und Städten. Gerade rechtzeitig bevor der Regen einsetzt, fahren wir auf die Fähre, wo zwei hilfreiche Mitarbeiter uns beim Verzurren des Motorrollers helfen. An Bord erwartet uns eine kleine gemütliche Kabine mit Meerblick, die für die nächsten 20 Stunden unsere Ruheoase sein wird. 20 Stunden mögen sich für den Einen oder Anderen lang anhören, doch wir genießen die Ruhe und den Abstand von der ständigen Beschallung des Alltags. Wir schlafen lang, schlagen uns die Bäuche im Restaurant voll und vertreiben uns die Zeit mit Spielen und Drinks an der Bar, die nebenher gesagt einen wirklich unschlagbaren Preis haben. Ein halber Liter vom litauischen Svyturio Bier kostet uns gerade einmal 2,60 € und schmeckt auch noch gut.

Charmantes Klaipeda

Gegen frühen Nachmittag kommen wir in Klaipeda (ehemals Memel, Küstenstadt in Litauen, Teil der Baltischen Staaten) an und fahren direkt zu unserem Hotel. Das Memel Hotel bietet uns alles was wir brauchen. Vor allem der eingezäunte und bewachte Parkplatz, der nur für Gäste des Hotels zugänglich ist, überzeugt uns. Den Rest des Tages schauen wir uns in Klaipeda um. Die kleine kopfsteingepflasterte Altstadt hält so viele niedliche Highlights bereit, dass wir ganz touristisch mit der Kamera durch die Straßen laufen. Der Fluss Dane, der direkt durch die Stadt fließt, passt nur zu gut in das kleine idyllische Städtchen. Unweit vom Stadtkern entfernt entdecken wir auch die Meridianas – ein stolzes Segelschiff, das heute als Restaurant genutzt wird. Kleine Infotafeln mit Bild und Schrift erklären uns weitere Details über das Schiff und den dazugehörigen Hafen.

Meridianas Klaipeda_Credits Sabine Bobrowski

Überraschungen an jeder Ecke

Wir gehen weiter am Fluss entlang und sehen einen Tretbootverleih, viele kleine Schiffe und eine rege Menschenmasse. Wie sich herausstellt, findet wohl an diesem Wochenende eines der vielen Festivals statt. Es sind Buden mit verschiedenen Leckereien, Bernstein und anderen tollen Dingen aufgebaut und auf einem Musikturm kommt der DJ voll in Fahrt. Wir gönnen uns ein Svyturio, wieder zu einem unschlagbaren Preis, und schlendern weiter. Eine von Hand betriebene Brücke lässt uns schmunzeln. Zwei Männer ermöglichen den wartenden Fußgängern ca. alle 15 Minuten den Übergang, indem jeder an einer Seite des Hebels dreht. Wieder ein kleines Highlight, das uns schon jetzt festlegen lässt: wir werden bald wieder ins Baltikum reisen! Da es leider anfängt zu regnen, suchen wir Unterschlupf in einem der vielen Restaurants. Wir entscheiden uns für etwas typisch Litauisches – man will ja auch vom einheimischen Essen probieren. Gestärkt mit frischem Fisch, Rote-Beete-Suppe und Maultaschen spazieren wir am Abend zufrieden zu unserem Hotel zurück.

Warum wir wieder ins Baltikum reisen

Am nächsten Tag steht für uns ein Ausflug zur Kurischen Nehrung an. Wenn man schon mal vor Ort ist, ist das ein unbedingtes Muss. Es hätte an diesem Tag, trotz der kühlen Temperaturen, nicht schöner sein können, mit dem Motorroller durch die Natur zu brausen. Begleitet von vielen verschiedenen Vogelarten genießen wir einen tollen Tag auf den beeindruckenden Dünen und in kleinen Ortschaften, die die Kurische Nehrung so besonders machen. Neben vielen Fahrradfahrern, Wanderern und Sportbegeisterten fühlen wir uns rundum wohl. Ein durchaus gelungener Tag für uns. Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Rückweg zur Fähre. Wir genießen wieder die Ruhe und die Zeit an Bord bevor wir den Heimweg von Kiel nach Hamburg antreten.

Kurische Nehrung_Credits Sabine Bobrowski

Vollkommen erholt von unserem kleinen Kurztrip, geht es schon in die nächste Planung und wir überlegen, wann wir das nächste Mal ins Baltikum reisen.

Die baltischen Staaten für Einsteiger

Tallinn Panorama Credits VisitEstonia

Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen – auch unter dem Begriff Baltikum zusammengefasst – sind für viele Reisende noch eine unbekannte Region. Urlauber werden daher immer wieder überrascht von der Schönheit der unberührten Naturlandschaften, dem Charme der gut erhaltenden Städte und den europäischen Verflechtungen von Kultur und Geschichte. Den baltischen Staaten gemeinsam ist die Verbindung zur Ostsee – jedoch hat jeder Staat im Baltikum seinen eigenen Charakter, den wir euch hier zeigen wollen.

Lektion Nummer Eins: Estland, das Nordlicht der baltischen Staaten

Das Land gehört mit 1,3 Mio. Einwohnern zu den am dünnsten besiedelten Ländern in Europa – allein in Berlin leben 3,5 Mio. Menschen. Es gibt in Estland mehr als 2.000 Inseln, wovon die meisten jedoch unbewohnt sind. Zur Entspannung in unberührter Natur eignen sich besonders die Inseln Muhu und Saaremaa. Typisch für Estland sind der Holzbau und das Blockhaus, da mehr als die Hälfte des Landes mit Wald bedeckt ist. Durch verschiedene Besetzungen in den letzten Jahrhunderten sprechen viele Esten neben ihrer Muttersprache auch fließend Finnisch, Russisch, Englisch und oft auch Deutsch. Estlands grüne Hauptstadt Tallinn und ihre Sehenswürdigkeiten sind eine aufregende Mischung aus Alt und Neu. Die mittelalterlich geprägte Altstadt gehört zu den am besten erhalten gebliebenen Stadtkernen Nordeuropas.

Die baltischen Staaten: Volksfest Credits VisitEstonia

Kultur aus Moderne und Tradition in Estland

Estland wird gerne als singende Nation bezeichnet, denn alle 5 Jahre werden landesweit Sängerfeste durchgeführt. Diese wurden sogar zum UNESCO Kulturerbe ernannt. Die Mehrheit der Esten gehört keiner Konfession an. Dafür spielt das Internet eine große Rolle. Erledigungen werden fast ausschließlich online getätigt: es kann sogar online gewählt werden. Das wichtigste Fest ist das Johannisfest in der estnischen Mittsommernacht am 24. Juni – ein besonderes Ereignis auch für Touristen. Es wird begleitet von Tanz, Musik und alten Bräuchen, wie dem Sammeln von Glühwürmchen, die Reichtum und Glück bringen sollen. Legt ein Mädchen Blumen unter das Kopfkissen, soll sie in der Johannisnacht die Liebe ihres Lebens finden.

Die baltischen Staaten: Song Festival Credits VisitEstonia

Spezialitäten aus den baltischen Staaten

Die estnische Küche ist ein Zusammenspiel der skandinavischen, russischen und deutschen Küche. Typische Speisen sind das Vollkornbrot oder geräuchertes Fleisch sowie Fisch. Als Nachspeise wird gerne eine herzhafte, süße, sättigende Speise namens „Kama“ gereicht, die aus gemahlenem Roggen, Gerste und Erbsen gekocht wird. Eine Legende besagt, dass das erste Marzipan als Ergebnis eines medizinischen Experiments in Tallinn entstand. Beliebt sind der würzige Likör „Vana Tallinn“, aber auch Wacholder- und Kümmelschnäpse, zum Beispiel „Kännu Kukk“.

Die baltischen Staaten: Vollkornbrot Credits VisitEstonia

Lektion Nummer Zwei: Lettland, Gastfreundschaft und weiße Sandstrände

Lettlands Ostseeküste mit 500 km weißen Sandstränden bietet in den Orten Ventspils, Liepāja und Jūrmala gute Bademöglichkeiten. Lettland ist ein grünes Land mit vielen Wäldern. Hier wurden einst viele historische Schlachten ausgetragen, daher finden sich in Lettland zahlreiche Militärhinterlassenschaften und Denkmäler (z.B. Tirelpurvs , Lozmetejkalns und das Museum der Festung Kurzeme). Seit 2014 ist der Euro in Lettland genau wie in den anderen baltischen Staaten offizielle Währung. Die Hauptstadt Riga steht auf der UNESCO Weltkulturerbe-Liste und wartet mit einem beeindruckenden Jugendstilviertel auf. Riga gilt als „Hauptstadt des Baltikums“ – in ihr wohnt die Hälfte der Einwohner Lettlands.

Jurmala Strand Credits Lalatvia Travel

Eine Mischung aus westlichen und östlichen Kulturen

Das wichtigste Fest ist auch hier das Johannisfest. Die Letten feiern den Tag mit vielen Aktionen und am liebsten in der Natur bei Verwandten auf dem Land. In der Johannisnacht darf man nicht schlafen gehen, bis die Sonne aufgeht und am Morgen muss man durch den Morgentau waten, um immer Geld in der Tasche zu haben. Zu dieser Gelegenheit werden Trachten getragen, die das kulturelle Erbe Lettlands zeigen. Die lettische Küche enthält viel Fisch und Fleisch in Kombination mit gekochten Erbsen, Speck und Zwiebeln, viele Milchprodukte und Gewürze, wie Dill. Beliebt sind „Pankuki“ (Pfannkuchen mit Fleisch, Käse oder Kartoffeln), „Piragi“ (kleine Pasteten mit Kohl und hart gekochtem Ei), Bier und der Kräuterschnaps „Riga Black Balsam“, der so bitter ist, dass man ihn verdünnen muss.

Lektion Nummer Drei: Litauen, der größte baltische Staat

Hauptmagnet für Touristen ist in Litauen die Kurische Nehrung. Kilometerlange Sandstrände und eine einmalige Dünenlandschaft hatten schon den Literaturnobelpreisträger Thomas Mann dazu bewogen, dort ein Sommerhaus zu erwerben. Der Kurort Palanga gilt als Litauens Sommerhauptstadt. Litauen besitzt alte Architektur, Burgen und Schlösser, viele naturbelassene Seen und eine sehr gute Infrastruktur. Die litauische Hauptstadt Vilnius gilt als barockes Meisterwerk mit unzähligen Kirchen. Sie ist aber auch für die moderne Architektur von Geschäftszentren und Wohnhäusern bekannt.

Kulturelle Vielfallt in Litauen

In Vilnius leben seit vielen Jahrhunderten Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Kulturen zusammen, dies zeigt sich auch im farbenfrohen Stadtbild. 2009 war Vilnius Kulturhauptstadt Europas. Litauer singen sehr gerne ihre traditionellen Lieder, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Alle 5 Jahre werden Gesangs- und Tanzfeste in Vilnius veranstaltet. Das Singen spielt auch bei Festen wie Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen eine große Rolle. Die litauische Küche ist je nach Region für unterschiedliche Spezialitäten bekannt. Im östlichen Hochland sind es Pfannkuchen und Quarkgerichte, im Tiefland Breie und Eintöpfe, in Südwestlitauen geräuchertes Fleisch und Würste mit gefüllten Kartoffelklößen. Für die Küstenbewohner spielt Fisch eine große Rolle. Das Lieblingsgetränk ist auch hier das Bier.

Ostseestrand in Litauen Credits Visit Lithuania

Welches Land möchtet Ihr nun zuerst entdecken?
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Radtouren auf Litauens Ostseeküstenradweg

Radtouren begleitet von einer frischen Meeresbrise vorbei an meterhohen Sanddünen und weißen Stränden, durch malerische Fischerdörfer und unberührte Tier- und Pflanzenwelten – der litauische Abschnitt des Ostseeküstenradwegs bietet Radwanderwege durch die als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnete Landschaft der Kurischen Nehrung und das Memeldelta. Der Ostseeküstenradweg ist hier Teil des Europaradwegs R1 und als EuroVelo-Route 10 in beide Richtungen ausgeschildert.

Parnidder © Suvi Mäkinen

Radtouren durch die Sahara des Nordens

Idealer Ausgangsort, um die drei Teilstrecken an der litauischen Küste zu einer Radtour zu verbinden, ist die Hafenstadt Klaipeda. Die erste Etappe führt in Richtung Süden über die Kurische Nehrung bis zum Fischerdorf Nida. Die schmale, fast einhundert Kilometer lange Halbinsel trennt die Ostsee vom Kurischen Haff. Der nördliche Teil gehört zu Litauen, der südliche Teil zum Kaliningrader Gebiet, d.h. zu russischem Verwaltungsgebiet. Die Nehrung ist von beeindruckenden Sanddünen überzogen. Der Legende nach wurde die Landzunge von der Riesin Neringa aufgeschüttet, um die Fischer vor Sturm und Wellen zu schützen. Auch Thomas Mann erfreute sich seinerzeit an der landschaftlichen Schönheit der Region: Der Schriftsteller ließ sich in der „Sahara des Nordens“ ein Häuschen errichten und verbrachte dort von 1930 bis 1932 mit seiner Familie die Sommermonate. Heute sind in dem Thomas-Mann-Haus ein Kulturzentrum und Museum über Leben und Werk des Autors untergebracht.

Klaipeda Palanga Radtouren

Vogelfluglinie über das Memeldelta

Der zweite Teil der Radwege führt durch die Moor- und Flusslandschaft des Memeldeltas bis nach Šilutė. Die Region wird von einer Vogelfluglinie gekreuzt. In dem angrenzenden 29.000 Hektar großen Küstennationalpark gibt es daher zahlreiche Vogelarten bei der Rast zu beobachten. In Venté befindet sich eine der ältesten Vogelwarten Europas. Zu der Anlage gehören auch ein kleines ornithologisches Museum sowie ein über 150 Jahre alter Leuchtturm, der heute als Aussichtsplattform dient.

Das Seebad Palanga

Ziel der dritten Etappe der Radtouren ist der berühmte Bade- und Kurort Palanga. Der beliebte Touristen- und Ausflugsort wird gerne auch als Sommerhauptstadt Litauens bezeichnet. Die langen Strände und die 470 Meter lange Seebrücke laden zum Radfahren, Sonnenbaden und Flanieren ein. Berühmt ist die Stadt außerdem für ihr Bernsteinmuseum. Die Sammlung informiert eindrucksvoll über die Entstehung des Schmucksteins aus versteinertem Harz. Die Exponate mit zahlreichen Inklusen – fossile Einschlüsse von Tieren und Pflanzen – können mit Lupen betrachtet werden. Herzstück der Ausstellung ist der sogenannte Sonnenstein. Mit einem Gewicht von 3,5 Kilogramm zählt er zu den größten Bernsteinen weltweit. Das Museum ist im ehemaligen Schloss des Grafen Felix Tiskevicius untergebracht und von einem hübschen, 86 Hektar großen botanischen Garten umgeben.

Tipps für Ihre Radtour im Baltikum

Beste Zeit für Radreisen ins Baltikum ist von Juni bis Mitte September. Die gesamte Strecke ist auf ebenen, meist autofreien Wegen und Straßen auch für Einsteiger leicht zu bewältigen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC bietet auf seiner Webseite nützliche Informationen über Radtouren, Landeskunde, Infrastruktur, Fahrrad Routenplaner und Unterkünfte. Praktische Begriffe rund um Fahrräder vom Bremskabel übers Flickzeug bis zum Regencape erklärt das Europäische Fahrrad-Lexikon in 27 Sprachen sowie als Bildwörterbuch. Und wer die Radreisen nicht alleine unternehmen, sondern noch nach den passenden Weggefährten suchen möchte, kann das über die Mitradelzentrale tun.

Radtouren Baltikum © Fotolia Aochau

Natur pur – Litauens traumhafte Nationalparks

Nationalpark Aukštaitija Seeufer

Litauens unberührte Natur ist bei Baltikum Urlaubern beliebt. Egal ob raue Ostseeküste oder sanfte Seen- und Hügellandschaften im Landesinnern: Litauens Natur ist nicht nur abwechslungsreich sondern auch einmalig schön! Am besten lässt sich die vielfältige Natur in den geschützten Nationalparks des Landes erkunden: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Wasser mit dem Kanu. Überfüllte Wanderwege mit Unmengen an Touristen sucht man hier vergebens: „Natur pur“ ist in Litauen kein leeres Versprechen.

Nationalpark Aukstaitija

Er ist der älteste und vermutlich der beliebteste Nationalpark Litauens. Der Park ist 400 Quadratkilometer groß und birgt zahlreiche abwechslungsreiche Landschaften in sich: insgesamt 126 kleine und große Seen, bewaldete Inseln, Flüsse, Weidelandschaften und zahlreiche kulturelle Highlights mit Relikten der spannenden Landeskultur. Ursprünglich wurde der Park zum Schutz der Artenvielfalt von Flora und Fauna angelegt: Heute sind hier 60% aller Pflanzenarten Litauens vertreten.

Wer sich gern in der Natur aufhält und am liebsten bei langen Wanderungen in unberührter Natur abschalten kann, der ist hier genau richtig. Ein guter Startpunkt für Entdeckungstouren durch den Nationalpark ist das Besucherzentrum in Palūšė. Hier gibt es erste Informationen über die Geschichte der Gegend und die Besonderheiten des Parks. Die freundlichen Mitarbeiter helfen gern dabei, die perfekte Tour durch den Park zu finden und natürlich kann man sich dort mit Kartenmaterial und reichlich Infos über sehenswerte Ziele im Nationalpark eindecken.

Nicht verpassen sollte man den Besuch des denkmalgeschützten Dorfes Salos-II, eine Art Freilichtmuseum mit historischen Holzhäusern, die die Geschichte der Region vor über hundert Jahren zum Leben erwecken. Das Museumsdorf liegt auf einer der vielen Inseln des Nationalparks in der Nähe des höchsten Hügels Ladakalnis, von dem man den besten Ausblick über die weite Landschaft des Parks hat. Im Sommer bieten verschiedene Anbieter Kanus und Ruderboote zum Verleih, Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf Campingplätzen direkt im Nationalpark.

Nationalpark Aukštaitija - weite Wälder

Nationalpark Aukštaitija Seenplatte

Nationalpark Zemaitija

Die Gegend um den Nationalpark Žemaitija ist im wahrsten Sinne des Wortes sagenumwoben. Erst im 19. Jahrhundert konnte der christliche Glauben sich bei den Bewohnern durchsetzen – bis dahin verehrte man hier heidnische Gottheiten. Viele Naturschauplätze stehen in Verbindung mit regionalbekannten Sagen, so zum Beispiel der Plateliai-See, in dessen Tiefen ein weißes Pferd leben soll, das noch heute pro Jahr das Leben mindestens eines Schwimmers fordert. In den Dörfern am Ufer des Flusses werden mehrmals im Jahr bunte traditionelle Feste der ursprünglichen Volksgruppen gefeiert: für Reisende ein tolles Erlebnis!

Der Nationalpark ist 220 Quadratkilometer groß, die idyllischen Wanderwege schlängeln sich vorrangig um den großen Plateliai-See und durch die stillen Wälder. Neben ausgiebigem Naturgenuss oder Badepausen in einem der vielen klaren Seen sollte man einen Besuch der sowjetischen Raketenbasis Plokštinė und des heiligen Hügels Mikytai mit seinem Abdruck des Teufelsfußes einplanen.

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Nationalpark Žemaitija Seen

Nationalpark Kurische Nehrung

Nicht umsonst nahm die UNESCO den Nationalpark Kurische Nehrung im Jahr 2000 in die Liste des Welterbes auf: Der dünne Landstreifen zwischen Ostsee und kurischem Haff ist einmalig! Auf 98 Kilometern zieht sich der schmale Streifen Land, der vor 5.000 Jahren entstand, von Nida im Süden bis hoch nach Klaipeda im Nordosten. Den Besucher der Kurischen Nehrung erwartet idyllische Küstennatur wie sie typisch für die Ostseeregion ist: Riesige Dünen, weite Sandstrände und duftende Kiefernwälder bestimmen das Landschaftsbild. Aber nicht nur Natur, sondern auch viele ursprüngliche Küstendörfer machen den Besuch attraktiv. In Nida beispielsweise stehen zahlreiche der rot-blaue Fischerhäuschen, die typisch für die Region sind und schon seit Jahrhunderten hier gebaut werden. Die Strände von Nida sind perfekt für einen ausgiebigen Strandtag.

Sehenswert ist außerdem die „Hohe Düne“ Parnidis nahe Nida. Von der 52 Meter hohen Düne hat man einen fantastischen Ausblick auf die Ostsee und die Kurische Nehrung. Der Aufstieg lohnt sich! Am besten erkundet man die fantastische Natur und die idyllischen Fischerdörfer der Nehrung ohnehin zu Fuß oder mit dem Fahrrad: Entlang der Küsten gibt es gut markierte Rad- und Wanderwege.

Kurische Nehrung Weitblick

Kurische Nehrung Strand bei Nida
Foto: www.saparis.lt

Urlaub am Meer – Die zauberhafte Kurische Nehrung

Ostseestrand von Smiltyne

Strahlend blauer Himmel, wärmende Sonnenstrahlen auf der Haut und eine angenehme Brise – es ist ein wunderschöner Sommertag im August und wir liegen am Ostseestrand. Ich atme die frische Meeresluft ein und fühle mich an die Familienurlaube aus meiner Kindheit erinnert. Doch dieses Mal war es nicht Papa, der hinterm Steuer saß und uns sicher ans Ziel brachte, sondern der Kapitän hoch oben auf der Brücke der Fähre nach Litauen – und so trennen die Strände von damals und heute auch rund 380 Seemeilen.

Wir sind auf der Kurischen Nehrung, von der litauischen Hafenstadt Klaipeda nur einen Katzensprung entfernt. Die Fähre dorthin verkehrt regelmäßig im 20-Minuten-Takt und nach kurzer Fahrt erreichen wir Smiltyne. Mit dem Ziel Nida biegen wir nach links ab, passieren die gebührenpflichtige Schranke zum Nationalpark und befinden uns mitten im Naturparadies.

Eine einzige Straße führt über die schmale Halbinsel. Rechts und links erheben sich Kiefernwälder aus dem sandigen Boden und hin und wieder geben sie den Blick frei auf das ruhige Kurische Haff zur einen und der rauschenden Ostsee zur anderen Seite. Am Straßenrand entdecke ich Hinweisschilder zum Fahrradweg und bedauere schnell, dass wir nicht mehr Zeit haben, denn dann würde auch ich es bevorzugen, mit dem Fahrrad durch die unberührte Landschaft zu radeln.

Stattdessen lehne ich mich auf dem Beifahrersitz zurück, öffne das Fenster und genieße den sanften Fahrtwind und den aromatischen Duft der Kiefern. Nach rund 40 Minuten erreichen wir Nida, wir stellen das Auto ab und erkunden zu Fuß das beschauliche Haffufer. Vorbei an vielen Cafés und kleinen Restaurants endet unser Spaziergang unterhalb des Thomas Mann Hauses. Wir steigen die Treppen hinauf, werfen einen kurzen Blick über den Gartenzaun und kehren zurück zum Auto.

Parnidis Düne auf der Kurischen Nehrung

Wir machen uns auf den Weg zur nahe gelegenen Parnidis Düne. Oben auf 52 m Höhe angekommen, erwartet uns ein atemberaubender Rundumblick vom Kurischen Haff über die gewaltige Dünenlandschaft bis zur Ostsee. Wir genießen die Aussicht bei einem Picknick und beschließen den Nachmittag am Strand zu verbringen.

Endloser Ostseestrand auf der Kurischen Nehrung

Wir klettern über die Dünen bei Smiltyne und sind sprachlos: vor uns erstreckt sich der breite und scheinbar endlose Ostseestrand. Vom frischen Wind überrascht, zieht sich mein Freund zum Sonnenbaden in die geschützten Dünen zurück. Doch mich zieht es zum Wasser, ich halte meine Zehen hinein und muss gestehen, dass es allerdings dabei bleibt. Aber von einem Strandspaziergang hält mich nichts ab und wer weiß, mit etwas Glück stoße ich vielleicht auf ein kostbares Stück Bernstein, den die Ostsee seit Tausenden von Jahren an den Strand der Kurischen Nehrung spült.

Ich liege nun ebenfalls in der Sonne, als ich am Horizont die DFDS Seaways Fähre entdecke. Wehmut macht sich breit, denn das heißt der schöne Tag am Meer neigt sich dem Ende zu und auch wir müssen uns langsam auf den Weg zurück nach Klaipeda machen, um am Abend mit genau diesem Schiff die Heimreise nach Kiel anzutreten.

Ostseestrand-Duenen