Ein Pub auf See – unsere Navigators Bar

Mara bei der Arbeit

Englische Pubkultur können unsere Passagiere bereits auf der Fähre auf dem Weg ins englische Newcastle genießen. An Bord der PRINCESS und KING SEAWAYS lohnt sich ein abendlicher Besuch im Navigators Pub: Ein frisch gezapftes Pint und gute Live-Musik garantieren einen gemütlichen Abend in echt englischem Stil.

Unsere Kollegin Mara vom Barpersonal ist während ihrer Schicht hinter dem Tresen im engen Kontakt mit den Passagieren: In unserem Interview plaudert sie über ihren Alltag und ihre Erfahrungen als Kellnerin im „schwimmenden Bierpub“.

Liebe Mara, erzähl uns ein bisschen über dich und deinen Job. – Ich bin Mara Padpad und komme von den Philippinen. Hier an Bord arbeite ich als Kellnerin in der Navigators Bar.

Seit wann arbeitest du schon hier auf dem Schiff? – Ich arbeite hier bereits seit 3 Jahren, 2012 habe ich angefangen. Bislang habe ich immer auf der PRINCESS SEAWAYS gearbeitet. Nur einmal habe ich auf der KING SEAWAYS ausgeholfen, als die PRINCESS SEAWAYS in der Werft zur Wartung war.

Was sind deine täglichen Aufgaben in der Navigators Bar? – An Bord arbeiten wir in zwei Schichten. Zurzeit arbeite ich in der Nachtschicht und brauche zum Beispiel am Morgen nicht aufzuräumen, denn das übernimmt die Frühschicht. Im Generellen kümmere ich mich um die Getränke an der Bar. Normalerweise sind wir nur zwei Kellner und wenn viel los ist, bestellen die Gäste ihre Getränke an der Bar. Wenn es nicht so voll ist, dann serviere ich die Drinks und kleine Snacks auch an den Tischen.

Wie würdest du die Atmosphäre hier in der Navigators Bar beschreiben? – Es ist hier eher ruhig und nicht so laut. Wer gerne tanzen, singen und feiern möchte, besucht am besten den Columbus Club nebenan. Vor allem die jungen Gäste gehen gern dort hin. Unsere etwas älteren Gäste bevorzugen meist die Compass Bar. Es wird dort keine Musik gespielt und es ist wirklich sehr ruhig. Hier in der Navigators Bar haben wir eher Gäste im mittleren Alter. Sie genießen die Gesellschaft bei lockerer Musik und einem Drink.

Pärchen im Steakhouse an Bord

Ist die Bar jeden Abend voll? – Nein, es kommt vor allem auf den Wochentag und auf die Passagiere an. Es ist wirklich sehr unterschiedlich, manchmal ist es mehr und manchmal weniger voll.

Wann hat die Bar geöffnet? – Wir öffnen gleichzeitig zum Boarding um 15:30 Uhr, damit die ersten Gäste nicht vor verschlossenen Türen stehen. Geschlossen wird die Bar mit dem letzten Gast, es gibt keine bestimmte Zeit. Vor kurzem erst hatten wir eine Gruppe in der Bar und wir haben erst um 2:30 Uhr in der Nacht geschlossen. Wenn nur noch wenige Gäste in der Bar sind, weisen wir diese freundlich darauf hin, dass wir bald schließen möchten, da es ja schon am nächsten Morgen früh weiter geht. Schon um 08:00 Uhr öffnet die Navigators Bar wieder ihre Türen, denn einige Gäste bevorzugen es, ihren Kaffee hier zu trinken statt ein komplettes Frühstück einzunehmen.

Magst du mir ein bisschen von der Getränkeauswahl erzählen? – Wir haben so ziemlich alles da: Spirituosen, Biere, alkoholische und nicht-alkoholische Cocktails, Soft Drinks und Säfte. Allerdings unterscheidet sich die Auswahl gegenüber dem Columbus Club, denn wir verkaufen eher die „gewöhnlichen“ Getränke. Zum Beispiel haben wir den üblichen Jack Daniels Whiskey im Repertoire und im Columbus Club gibt es zusätzlich noch den Jack Daniels Honey. Des Weiteren bieten wir auch Schnaps und Mixgetränke an, aber auch hier ist die Auswahl im Columbus Club größer. Aber keine Sorge: Ganz sicher findet jeder Gast bei uns den passenden Drink.

Wie sieht es mit der Auswahl an Bieren aus? Welche Biere habt ihr im Angebot? – Oh, wir haben einige: Fosters als australisches Bier und natürlich haben wir auch deutsches Bier: Franziskaner Weißbier. Außerdem haben wir noch Guinness Fassbier und Guinness Strongbow, das Bier das mit Cider, also Apfelwein vermischt ist. Viele Gäste mögen das frisch gezapfte Bier und den Cider und beides gibt es nur in der Navigators Bar. Ansonsten haben wir auch noch Newcastle Brown Ale, Jon Smith, niederländisches, polnisches und tschechisches Bier hier in der Bar.

Und was ist mit den Musikern, die hier spielen, kannst du mir etwas über sie erzählen? – Der Troubadour spielt jeden Abend auf seiner Gitarre. In der Regel spielen die Musiker für vier Wochen auf dem Schiff und dann wechseln sie und jemand Neues kommt an Bord. Der Troubadour spielt Lieder, die viele Gäste kennen und mögen. Von Klassikern über Rock bis hin zu Pop-Songs ist so ziemlich alles dabei. Er fängt um 18:30 Uhr an und musiziert den ganzen Abend mit ein paar Pausen dazwischen. In warmen Sommernächten spielt der Troubadour auch draußen in der Sky Bar. Dann wechselt er zwischen beiden Bars hin und her.

Du hast viel mit verschiedenen Menschen zu tun. Kannst du Unterschiede zwischen den Nationalitäten der Gäste ausmachen? – Ja, auf jeden Fall. Jeder bevorzugt andere Dinge. Wenn zum Beispiel viele Niederländer an Bord sind, nennen wir das lieb gemeint „Cappuccino Tag“. Wir wissen, dass die Niederländer viel Kaffee trinken und wir bereiten uns darauf bestmöglich vor. Weiterhin sehr typisch für die Niederländer ist es, dass sie sehr viel und sehr lang essen. Dann sind die Restaurants besser gefüllt als unsere Bar.

Dann gibt es noch den britischen Freitag, wenn die Fähre an einem Freitag von Newcastle ablegt. Die Engländer lieben es, mit einem kühlen, frischen Bier ins Wochenende zu starten. Die Briten werden dann erst später hungrig. Wir können das mittlerweile gut einschätzen und sind darauf vorbereitet. Wir haben dann auch Pizza direkt an der Bar, wenn die Restaurants bereits geschlossen sind. Dann muss niemand hungrig ins Bett gehen! Aber das sind Ausnahmen, die wir nur am Wochenende machen, nicht jeden Tag.

Und die Deutschen? Ich liebe die Deutschen. Es sind wirklich sehr ruhige, nette Gäste. Sie bleiben meistens nicht allzu lange und sind nicht so in lauter Partystimmung. Und wenn Sie sich etwas bestellen, dann meist sehr gute Drinks und sie geben viel Trinkgeld. Oftmals bleiben die Deutschen lieber in der Navigators Bar als im Columbus Club, weil es hier nicht so laut ist. Soweit ich das beurteilen kann, mögen Sie aber auch gern die Compass Bar. Sie sitzen dort einfach gern bei einem Drink oder manchmal auch mit einem Buch.

Arbeit hinter dem Tresen

Gibt es auch spezielle Anlässe oder Events hier in der Navigators Bar? – Wir haben verschiedene Anlässe und Themenabende über das Jahr verteilt. Zum Beispiel finde ich den St. Patricks Day und Silvester sehr besonders. Am St. Patricks Day tragen wir natürlich alle etwas Grünes und dekorieren die Bar dem Anlass entsprechend. An einem Tag im November gibt es auch diese Veranstaltung „school disco party“. Alle weiblichen Angestellten tragen dann Schuluniformen und an Halloween verkleiden wir uns ebenfalls. Die Dekoration ist dann immer etwas Besonderes.

Vielen Dank für deine Zeit Mara und viel Spaß bei deiner nächsten Schicht!

Live-Musik an Bord mit „Smooth Sailing“

Band Smooth Sailling

Chart-Hits aus der Konserve? Nicht bei uns an Bord! Ein Abend auf unseren Fähren von Amsterdam nach Newcastle kann zum richtigen Musik-Event werden. Wer nach einem gelungenen Abendessen den Weg in unseren Columbus Club findet, kann zur Live-Musik unserer Schiffsband ausgiebig das Tanzbein schwingen oder bei einem Drink in den gemütlichen Sesseln unseren Profimusikern beim Spielen lauschen. Ich habe eine unserer Bands zum Interview getroffen und den 5 sympathischen Briten ein ordentliches Loch in den Bauch gefragt.

Hi, verratet ihr mir eure Namen und erzählt mir welches Musikinstrument ihr spielt? – Wir sind Yaz (Frontsängerin), Mark (am Schlagzeug), Danny (am Keyboard), Ben (am Bass) und Aaron (Gitarrist und Sänger) und wir nennen uns „Smooth Sailing“.

Wie lange spielt ihr schon an Bord von DFDS Seaways? – Wir spielen nun bereits seit einem Jahr für DFDS. Jeden Monat wechseln wir zwischen den beiden Schiffen. Momentan spielen wir hier auf der PRINCESS SEAWAYS und danach dann wieder auf der KING SEAWAYS.

Habt ihr bereits vor diesem Job als Band zusammen Musik gemacht? – Ja, drei von uns haben schon davor zusammen gespielt, zum Beispiel auf Geburtstagen, Hochzeitsfeiern und solchen Dingen. Für den Job an Bord haben wir uns dann zusammen als Band beworben. Wir haben die Auswahlrunde gemeistert und dürfen nun auf hoher See Musik machen.

Seid ihr alle aus der Gegend um Newcastle oder wo kommt ihr her? – Wir kommen aus verschiedenen Teilen Englands, zum Beispiel aus Manchester und Brighton. Die drei, die schon vorher in einer Band zusammen spielten, gingen an die gleiche Universität in Brighton – das „Brighton Institute of Modern Music“. Wir haben dort drei Jahre zusammen Musik studiert.

Lasst uns über eure Musik sprechen: Welche Genre spielt ihr? – Eigentlich alles! Wir spielen Songs, die die meisten Leute ansprechen und wir versuchen uns dahingehend anzupassen soweit es geht. Hauptsächlich spielen wir aber Cover Songs aus den 50er Jahren bis hin zu den modernen Liedern von heute. Da wir oftmals wissen, welches Publikum uns erwartet, bereiten wir uns entsprechend vor, indem wir die Reihenfolge der Lieder vorab festlegen. Im Grunde starten wir den Abend immer wie gewohnt und haben auch einen strukturierten Ablaufplan an den wir uns halten. Je nach Publikum wechseln wir auch gerne mal spontan das Programm. Zum Beispiel bei Familien mit Kindern reagieren wir eher mit moderner Popmusik, da viele der jüngeren Gäste diese Musikrichtung bevorzugen. Wenn wir merken, dass eine bestimmte Musikrichtung besonders gut ankommt, spielen wir mehr Songs davon. In einer ruhigeren Nacht sehnen sich die Gäste manchmal nach entspannter Musik und einem Drink, aber sobald sich die Leute zum Tanzen hinreißen lassen, bleiben wir im Programm bei Tanzmusik. Wie gesagt, wir passen uns da oftmals dem Publikum an, um Ihnen den besten Mix zu bieten.

Wie viele Songs habt ihr im Repertoire? – Über 100, eher 150.

Könnt ihr, während ihr spielt, Unterschiede zwischen den verschieden Nationen im Publikum ausmachen? – Unterschiedliche Nationen sind ähnlich zu sehen wie unterschiedliche Musik. Die Mitteleuropäer zum Beispiel bevorzugen im Gegensatz zu den Engländern eher alte Rock Klassiker, wie „Have you ever seen the rain” von Creedence Clearwater Revival. Die Engländer mögen diesen Song auch, aber dennoch sind es eher die anderen, die bei dem Song das Bein nicht still halten können. An einem „englischen“ Freitagabend spielen wir mehr Pop und Clubmusik. Aber trotzdem kommt es am Ende natürlich immer auf die verschiedenen Gäste an und welche Musik sie mögen, egal wo sie herkommen. Wenn zum Beispiel Fußballfans an Bord sind, spielen wir Musik, die man eher aus dem Pub kennt sowie Rockmusik. Unser Manager lässt uns stets wissen, wenn spezielle Gruppen an Bord kommen, damit wir uns darauf vorbereiten können.

Mal ganz ehrlich: Gibt es auch Abende, an denen die Atmosphäre nicht so gut ist und die gute Stimmung ausbleibt? – Ja, natürlich gibt es das auch. Meistens an Abfahrten unter der Woche stehen wir oft einem Publikum gegenüber, das nicht in Partystimmung ist und die Überfahrt lieber entspannt genießen möchte. An diesen Tagen halten wir die Stimmung bewusst etwas gedeckt und spielen ruhigere Songs, damit sich die Gäste mit ihren Drinks zurücklehnen können und das ist für uns auch vollkommen in Ordnung. Wir stellen zum Beispiel fest, dass die deutschen Gäste total gerne der Musik zuhören, auch wenn sie nicht tanzen und feiern, sie entspannen bei guter Musik. Und nur weil manche Leute nicht abfeiern bedeutet das nicht, dass sie keine Musik mögen und solange wir auf der Bühne die Energie versprühen wissen wir auch, dass wir das Publikum unterhalten.

Verratet ihr mir noch welches euer Lieblingssong ist? – Wir spielen sehr gern die etwas „größeren“ Songs mit ganz viel Energie. Im Moment zum Beispiel ist das „Uptown Funk“ und der Klassiker „Footloose“. In einer gewöhnlichen Nacht fangen wir mit etwas ruhigerem an, gehen über zu leichtem Rock und Swing und spielen die peppigen Lieder dann eher zum Ende. So klappt es am besten und die Stimmung steigt mit jedem Song.

Spielt ihr den ganzen Abend lang durch? – Normalerweise spielen wir drei bis fünf Mal mit Pausen dazwischen. Wir fangen um viertel nach acht an und spielen für 45-60 Minuten. Danach haben wir eine Pause und es geht für die Gäste mit Bingo und einem Wissensquiz weiter. Irgendwas steht immer an! In einer gewöhnlichen Nacht spielen wir bis halb eins, es kann aber auch vorkommen, dass wir bis morgens um vier oder fünf Uhr spielen. Es kommt halt immer auf die Gäste.

Stimmung im Columbus Club

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmen konntet für unser Interview und viel Glück für die Show heute Abend!