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Verhaltensregeln in Großbritannien

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Jedes Land hat seine kulturellen und kommunikativen Eigenarten und Gepflogenheiten. Doch selten sind gewisse Verhaltensregeln so unumstößlich wie in Großbritannien. Allzu leicht läuft man Gefahr, bei den Briten ins Fettnäpfchen zu treten. Damit Euch das nicht passiert, haben wir hier die wichtigsten „Dos and Dont‘s“ für Euren Urlaub in Großbritannien zusammengefasst:

England, Großbritannien und das Vereinigte Königreich

In Deutschland wird gerne allgemein von England gesprochen, obwohl damit meist Großbritannien gemeint ist. Achtung: Nicht alle Briten sind Engländer. Zu Großbritannien zählen die Staaten England, Schottland und Wales. Bei der Verwendung des Wortes „English“ ist daher große Vorsicht geboten. Waliser und Schotten empfinden es als Beleidigung, wenn sie als Engländer bezeichnet werden. Großbritannien und Nordirland bilden gemeinsam das Vereinigte Königreich (englisch: United Kingdom, in Kurzform: UK). Die Republik Irland hingegen gehört weder zu Großbritannien noch zum Vereinigten Königreich.

Begrüßung auf die feine englische Art

Wer die Briten allgemein als distanziert bezeichnet, hat sie nicht im Pub oder Zuhause kennengelernt. Es ist jedoch üblich, sich nur beim ersten Treffen die Hand zu geben. Danach wird das Händeschütteln nicht weiter genutzt – auch nicht zum Abschied. Ein kurzes „Hello“ und ein paar freundliche Worte reichen zur Begrüßung aus. Die richtige Antwort auf die typischen Begrüßungsfragen „How do you do?“ oder „How are you?“ lautet schlicht „I’m fine, thank you.“ Die Floskel dient zur Einleitung eines Gesprächs. Umarmung und Küsse sind selten angebracht. Der Brite mag körperliche Nähe oftmals nicht sehr. Überraschend schnell gehen Briten dagegen in der Regel zu einer Ansprache mit dem Vornamen über – selbst der Chef eines großen Unternehmens wird sich mit dem Vornamen vorstellen. Bevor man jemanden mit dem Vornamen anspricht, sollte man jedoch warten, bis der Gegenüber dies einem anbietet. Vorsicht, der lockere Umgangston bedeutet allerdings nicht, dass man sich nun nähersteht. Für Würdenträger, Beamte, Bankgestellte, Ärzte sowie Menschen in Uniform gilt die höfliche Anrede „Madam“ oder „Sir“. Polizisten werden mit „Officer“ angesprochen. Achtung: In Schottland oder Wales ist oftmals eine etwas direktere Art üblich. Es heißt schließlich feine englische und nicht feine britische Art.

Die Britische Höflichkeit

Drängeln ist auf der Insel nicht gern gesehen. Ob an der Bushaltestelle, im Geschäft oder vor dem Club – in Großbritannien stellen sich die Leute beim Warten geordnet in einer Schlange an. Auf Höflichkeit und freundliche Meinungsäußerung wird allgemein großer Wert gelegt. Die Worte „Excuse me“ und „Sorry“ hört man in allen erdenklichen Situationen. Oft genutzt sind die Worte „Nice to meet you.“ (Nett, Sie kennenzulernen) – und das ist ernst gemeint. Häufige Entschuldigungen sind typisch – selbst wenn einem eigentlich der Gegenüber auf den Fuß getreten ist. Lieber einmal zu viel als zu wenig gilt auch für die Verwendung von „Please“ und „Thank you“.

Heikle Gesprächsthemen

Mit einer Bemerkung über das Wetter kommt man in Großbritannien leicht ins Gespräch. Tabuthemen, die man als Fremder nicht ansprechen sollte, sind hingegen Politik und insbesondere die königliche Familie. Auch mit kritischen Äußerungen über die Fußballnationalmannschaft hält man sich besser zurück. Bei unangenehmen Dingen wechselt der Gesprächspartner gerne unvermittelt zu einem anderen Thema. Damit sollte man die Sache auf sich beruhen lassen und das Thema abhaken. Seid aufmerksam und zurückhaltend im Gespräch. Jemanden zu unterbrechen und ihm ins Wort zu fallen, gilt als unhöflich. Ebenso sind Besserwisserei oder Angeberei verpönt – die Briten üben sich im Understatement. Zudem pflegen sie eine sehr eigene Art von Humor, die für Außenstehende nicht immer verständlich ist. Versucht einfach, mitzulachen.

Im typisch britischen Pub

In der Regel bestellt man nicht für sich allein, sondern abwechselnd für die ganze Runde. Bestellt und bezahlt wird direkt an der Bar. Wenn ein Toast auf das Königshaus ausgesprochen wird, erheben sich alle. Es gehört übrigens zum guten Ton, sein leeres Glas anschließend wieder zurück an die Bar zu bringen. Trinkgeld gibt man nicht direkt. Mittlerweile steht aber häufig ein Glas auf der Theke, in dem man sich für den Service bedanken kann. Die meisten Pubs schließen um 23 Uhr. Wenn man den Ruf „Last Order please“ hört, ist dies auch so gemeint und spätere Bestellungen werden nicht angenommen. Man sollte den Pub nach diesem letzten Getränk auch verlassen.

Dann also „Cheers!” und „Have a good trip!”

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