Mit dem Drahtesel Berg auf und Berg ab, um die Kurve und jetzt nur noch geradeaus! Welches Ziel wir in Oslo auch haben – mit dem Fahrrad ist es ein Katzensprung.
Wir lieben spontane Ausflüge und lassen uns nur zu gern auf ein kleines Abenteuer ein. So auch bei unserer Reiseplanung nach Oslo. Alles was wir in den Koffer packen sind frische Wechselsachen und unser Fährticket von Kopenhagen nach Oslo. Wir sind in Oslo angekommen und was nun? Keiner von uns war je in Oslo, also erstmal los dem Strom folgend.
Zu Fuß sind es nur wenige Minuten zum Osloer Hauptbahnhof. Dort sehen wir bereits von weitem all die kleinen blauen Stadträder. Zu Hause in Hamburg nutzen wir diese auch sehr oft und somit ist schnell beschlossen, dass wir unseren Trip durch Oslo mit dem Fahrrad fortsetzen wollen. Ein englischer Hinweis an der Fahrradstation führt uns in den Osloer Hauptbahnhof zum Oslo Visitor Centre. Auch hier können wir uns mit Englisch perfekt verständigen und somit sind die Bedingungen zum Fahrradverleih schnell geklärt.
Ein Fahrrad kostet für 24 Stunden NOK 100 was ungefähr € 12 entspricht. Des Weiteren müssen wir eine Kaution pro Fahrrad in Höhe von NOK 250 (€ 30) hinterlegen. Wir zahlen und erhalten unsere Karten für die Stadträder. Einzige Bedingungen: die Fahrräder müssen nach spätestens 3 Stunden an einer Station abgegeben bzw. gewechselt werden – man kann sich direkt an dieser Station dann ein neues ausleihen. Auch der Verleih zwischen 0:00 Uhr und 05:00 Uhr ist nicht gestattet. Für uns spielt das aber keine Rolle, denn wir wissen jetzt schon, dass wir früher als Mitternacht im Bett liegen werden.
Zurück an den Fahrrädern halten wir die Karte vor den Automaten – dieser verrät uns welches Fahrrad wir nehmen dürfen. Schnell ist das Fahrrad gefunden und wir machen uns auf den Weg. Von dem Visitor Centre haben wir außerdem ein Infoblatt mit allen Leihstationen in Oslo erhalten und können uns dementsprechend unsere Route zurecht legen. Ich muss dazu sagen, dass dieser Zettel sehr klein ist und man kaum erkennen kann, wo genau sich die Stationen befinden. Mit Hilfe einer Stadtkarte, die es bereits an Bord von DFDS Seaways gibt, kommen wir aber gut zurecht. Man kann darauf auch gut erkennen, wo sich welche Sehenswürdigkeit befindet.
Wir fahren vorbei an der Oslo Cathedral, durch die Innenstadt bis zum königlichen Schloss. Nicht immer sind die Straßen fahrradfreundlich und das eine oder andere Mal nehme ich ein Schlagloch mit. Upps…!
Nach einer kurzen Pause fahren wir auf die Riddervolds Gate immer geradeaus bis zum Vigeland Park, auch Skulpturenpark genannt. Der Park ist sehr groß und lädt zu etlichen Aktivitäten ein. Abgesehen von den Touristen, sehen wir auch viele Läufer, Fahrradfahrer und Freunde, die auf dem Rasen gemeinsame Sportspiele spielen. Die Norweger scheinen also sehr sportlich zu sein. Mit unseren Fahrrädern fühlen wir uns dazwischen also sehr wohl.
Leider fängt es an zu regnen, aber wir fahren weiter Richtung Osten. Wir wollen uns den Hafen mit den vielen Schiffen anschauen. Auf dem Weg dahin wechseln wir einmal unsere Räder an einer der Leihstationen. Am Hafen liegen viele bekannte Schiffe: Aida, Queen Elizabeth, Color Line, DFDS Seaways – wir sind beeindruckt! Direkt neben dem Hafen von DFDS Seaways befindet sich die Oper. Das Besondere daran ist, dass man bis hoch aufs Dach spazieren kann und einen unglaublichen Ausblick auf Oslo hat.
Am nächsten Morgen fahren wir mit den City Bikes wieder zum Hauptbahnhof. Wir geben die Leihkarten ab und erhalten unsere Kaution ohne Probleme zurück. Bevor es am Nachmittag wieder auf’s Schiff Richtung Kopenhagen geht, machen wir noch einen Schlenker zu Akershus und sehen uns die Festung an.