Türkisgrünes Meer, einsame Buchten mit Fischerbooten, traumhafte Panoramablicke – das beschreibt die Eindrücke beim Wandern entlang des Pembrokeshire Coast Path an der südwestlichen Küste von Wales schon ziemlich genau. Vor einigen Jahren war ich dort unterwegs – aber bis heute bin ich begeistert von der atemberaubenden Natur und der Ursprünglichkeit der Küstenstriche in der Grafschaft Pembrokeshire.
Geschichte des „Coast Path“
Der Coast Path gehört zu den offiziellen Fernwanderwegen Großbritanniens und wurde bereits 1970 eröffnet. Dem voran gingen 17 Jahre Bauzeit, in denen Hunderte von Brücken, Zäunen und Treppen in die Teils steilen Hänge der Felsen und Klippen gebaut wurden. Teilweise führt der Weg über Privatgrundstücke von Anwohnern oder Landwirten. Nur ganz vereinzelt verlässt der Weg die Küste und man muss kleine Umwege durchs Landesinnere machen – dort wo sich die Anwohner leider strikt weigerten, ihr Grundstück den Wanderern zu öffnen. Heute beträgt die gesamte Länge des Pembrokeshire Coast Path ca. 300 km.
Das Erkennungszeichen und gleichzeitig die Markierung des Wanderweges ist eine stilisierte aufrechte weiße Eichel auf braunem Grund: entweder auf kleinen Täfelchen entlang des Weges dargestellt oder gleich in Holzpfähle oder Steine geritzt bzw. geschlagen. Auch ohne Markierung kann man sich aber kaum verlaufen, der Weg führt die meiste Zeit direkt am Wasser entlang. Entweder hoch oben auf dem oberen Rand der Steilküsten oder direkt unten am Meer in den Buchten und entlang der Strände.
Praktische Tipps für die Wanderung
Unsere Route führte uns von der Hafenstadt Fishguard nordwestlich bis in die kleine Stadt Newport. Mehrere Tage haben wir uns jeweils eine kleine, machbare Route vorgenommen und sind jeweils morgens und nachmittags mit dem Bus an und abgereist. Entlang der A487 fahren mehrmals täglich Linienbusse und machen es den Wanderern leicht, die verschiedenen Wanderetappen zu erreichen.
Ausgerüstet mit Rucksack, Wanderstiefeln und Regenjacke (die wir fast nie gebraucht haben) ging es dann täglich auf und ab entlang der traumhaften Steilküsten. Hinter jeder Biegung erwartet einen ein neuer spektakulärer Blick auf große und kleine Buchten, vorgelagerte Inseln und die sattgrünen Felder mit grasenden Kühen und Schafen. Einige Buchten beherbergen einzelne Häuser oder auch mal eine ganze Häuserzeile, wo Einheimische ihre Boote zu Wasser lassen oder mit ihren Kindern im Wasser planschen – andere dagegen sind nicht nur häuser- sondern sogar menschenleer. Von Tourismus und Menschenmassen keine Spur, selbst Strandkioske oder Pubs entdecken wir kaum.
Kleine Packliste und „Dos & Don’ts“
Ohne Proviant sollte man also keinesfalls auf eine Wandertour entlang des Coastpaths starten, aber zum Glück gibt es in jedem Supermarkt belegte Sandwiches, Obst und Süßigkeiten, mit denen man sich vorher eindecken kann. Auch Wasser und (typisch britisch) eine Thermoskanne mit schwarzem Tee sollte nicht fehlen.
Damit der Pembrokeshire Coast Path auch in Zukunft so wunderschön und ursprünglich bleibt, hat die Küstenverwaltung einige Regeln aufgestellt, die jeder verantwortungsbewusste Urlauber ohnehin beachten sollte:
- Unterwegs keine offenen Feuer machen
- Alle Tore, Pforten und Gatter hinter sich schließen
- Hunde am besten an der Leine, zumindest aber dicht bei sich halten
- Sich auch auf Wiesen und Feldern an den öffentlichen Weg halten
- Den eigenen Müll wieder mitnehmen und später entsorgen
Viele weitere Infos und Tourenvorschläge gibt es auf der offiziellen Seite der Verwaltung des Coast Path.