Outdoor-Erlebnisse im Baltikum

Wanderer

Draußen sein: Auszeit im Naturparadies Baltikum

Je öfter wir Zeit in der Natur verbringen, desto glücklicher sind wir, das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. In der Natur sind wir zuhause. Sie ist überall vorhanden, hat eine entspannende und beruhigende Wirkung auf uns und bietet einen idealen Raum zum Erholen und Krafttanken. Kommt zur Ruhe und vergesst Euren Alltag, egal ob bei einem Spaziergang, einer Wanderung oder einer Radtour. Outdoor-Erlebnisse im Baltikum weiterlesen

Tipps und Checklisten für Motorradreisen

Motorradreisen © Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft
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Einfach nur die Koffer packen, in den Kofferraum und los geht es Richtung Fähre? Wer in einen Urlaub mit dem eigenen Motorrad startet, hat es leider nicht ganz so leicht. Gerade vor längeren Motorradreisen gibt es einiges zu beachten und vorzubereiten. Schließlich soll die Maschine sicher und zuverlässig über mehrere hundert Kilometer funktionieren und auch der Spaß an der Reise soll nicht zu kurz kommen. Wir zeigen Euch, wie’s geht!

Reparaturen auf Reise © Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft

Hardware Prüfung vor der Motorradreise

Überlegt Euch vor der Überprüfung Eurer Maschine wie weit Ihr fahren wollt, wie ist das Profil der Straßen, wie ist Euer Fahrstil und welche Beladung muss das Motorrad tragen. Dann geht Ihr die nachfolgende Check-Liste durch:

  • Reifen: Sind ausreichend Profilreserven vorhanden, die bis zum Ende der Tour halten? Manch ein Straßenbelag kann ein echter Profilfresser sein und auch der persönliche Fahrstil beeinflusst die Reichweite von Reifen. Im Zweifelsfall lieber neue Reifen vor der Reise aufziehen!
  • Motor/Getriebe: Sind demnächst Inspektion und Ölwechsel fällig? Wenn ja, empfiehlt es sich, diese vor einer Reise mit dem Motorrad vorzuziehen. Das tut der Maschine gut und gibt Euch ein Sicherheitsgefühl.
  • Kette: Nehmt den Kettenreiniger in die Hand und macht die Kette ordentlich sauber. Dadurch sinkt der Verbrauch und die Leistung steigt. Aber Achtung! Lässt sich die Kette um mehr als 2-3 mm vom Kettenrad nach hinten abziehen, ist die Verschleißgrenze nicht mehr weit und die Kette sollte noch vor dem Urlaub getauscht werden.
  • Bremsen: Das Gewicht von Reisegepäck setzt den Bremsen zu. Also checkt vor dem Urlaubsstart unbedingt die Belagstärke und tauscht die Bremsen rechtzeitig, anstatt Bremsverlust zu riskieren.
  • Elektrik: Gegen Nässe und Staub auf der Reise hilft ein Spritzer des Allzweck-Sprays WD40 auf alle Kontakte – das schützt vor Feuchtigkeit und Korrosion und macht die Bedienung geschmeidig.
  • Das sollte im Fall des Falles an Bord sein: Bordwerkzeug/Multitool, Kettenspray/-öl, Motoröl/Kanister, Klebeband/Kabelbinder, Pannenset/Flickzeug, Luftdruckprüfer, Ersatz-Leuchtmittel, Sicherungen und Taschenlampe

Kettenpflege © Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft

Tipps für Reparaturen auf weiter Flur

Die meisten Motorräder sind heute so zuverlässig, dass man damit problemlos eine Urlaubsreise antreten kann. Trotzdem ist es sinnvoll, für unangenehme Überraschungen gewappnet zu sein. Und die ganz normalen Wartungsarbeiten müssen unterwegs natürlich auch erledigt werden. Die Louis Schraubertipps als Hilfestellung sind auch mobil von unterwegs aus abrufbar.

  • Kettenpflege: Wenn die eigene Maschine nicht über Kardan- oder Zahnriemenantrieb verfügt, muss auf längeren Touren die Antriebskette geschmiert und gespannt werden – Am besten mit dem weißen Kettenspray von S100 in der 75 ml Dose. Die reicht für eine mehrwöchige Reise. Für das Nachjustieren der Kettenspannung genügt in den meisten Fällen das serienmäßige Bordwerkzeug.
  • Motoröl: Auf langen Fahrten sollte Motoröl an Bord sein – im praktischen und kompakten 0,5 Liter Kanister FuelFriend.
  • Elektrik: Glühbirnen sind schnell getauscht, vorausgesetzt man hat das passende Sortiment aus Hauptscheinwerfer, Rücklicht und Blinker dabei. Gegen durchgescheuerte Kabel hilft selbstverschweißendes Isolier- und Abdichtband.
  • Reifen: Alles schon erlebt: Abends das Motorrad in die Hotelgarage gestellt und morgens festgestellt, dass man irgendwo einen Nagel eingefangen hat. Meist ist dann auch noch Sonntag und der nächste Reifenhändler 50 km weit weg. Dann erweist sich das Procycle Pannen-Set als Retter in der Not. Aber Achtung: Mit einem so reparierten Reifen bitte wirklich nur zur nächsten Werkstatt fahren! Ebenfalls empfehlenswert ist ein präziser Luftdruckprüfer von Flaig, damit das Kurvenvergnügen nicht unter falschem Reifendruck leidet. Noch ein Tipp für Maschinen mit seltenen Reifendimensionen: Bei Touren über lange Strecken vorher checken, ob diese Reifen im Zielgebiet zu haben sind und notfalls rechtzeitig bestellen.
  • Und wenn’s mal dumm läuft… man beim Anhalten mit dem Fuß auf Rollsplit trifft und einfach wegrutscht: Manche Blessur lässt sich auch mit einem guten Klebeband oder mit Kabelbindern behandeln. Wenn das serienmäßige Bordwerkzeug überfordert ist, empfiehlt sich das Rothewald Mini Ratschen- und Bit-Set.

Reparaturen unterwegs © Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft

Wie verstaue ich mein Gepäck richtig und sicher?

Mit Gepäck – erst recht mit Sozius – ändert sich das gewohnte Fahrverhalten, weil sich der Gesamtschwerpunkt nach hinten und oben verschiebt. Das Motorrad wird unhandlicher, reagiert träger auf Lenkimpulse und neigt verstärkt zum Lenkerflattern. Wer sich beim Beladen an die folgenden Regeln hält, minimiert solche Probleme:

  • Schweres und alles, was unterwegs gebraucht wird, in den Tankrucksack.
  • Schweres in den Koffern nach vorn und unten packen.
  • Seitenkoffer möglichst gleich schwer beladen.
  • Nur leichtes Gepäck auf’s Heck packen.
  • Keine schweren oder harten Sachen in den Rucksack – Verletzungsgefahr!
  • Alles fest und flatterfrei verzurren und bei Pausen wenn nötig nachspannen.
  • Kein Gepäck an Lenker und Gabel!
  • Zulässige Gesamtmasse nicht überschreiten – siehe Kfz-Schein!
  • Beladungs- und Geschwindigkeitsempfehlungen des Herstellers beachten.
  • Auf ausreichende Bewegungsfreiheit achten!
  • Blinker und Rücklicht nicht verdecken!
  • Lenkeinschlag und Sicht auf Instrumente prüfen.
  • Fahrwerk einstellen: Federvorspannung und eventuell Dämpfung anpassen.

Urlaub mit Motorrad © Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft

Gepäcksysteme für den Urlaub mit Motorrad

Wie bringt man seine Siebensachen so am Motorrad unter, dass sie sicher und trocken ankommen und beim Fahren möglichst wenig stören? Nicht jedes Gepäcksystem passt zu jeder Art Motorrad. Hier ein Überblick über die gängigsten Systeme und wofür sie sich besonders eignen:

  • Tankrucksack: Passend für fast alle Arten von Motorrädern. Problematisch bei Sportenduros wegen Platzmangel und bei Motorrädern, deren Instrumente auf dem Tank angebracht sind (z. B. Harley-Davidson). Vorteile: Beeinflusst am wenigsten die Balance des Motorrads – ideal für schweres Gepäck wie Werkzeug und für alles, was man unterwegs schnell zur Hand haben möchte. Je nach Größe bietet ein Tankrucksack auf unverkleideten Maschinen deutlich spürbaren Windschutz.
  • Seitenkoffer: Passend für Tourer, Sporttourer, Naked Bikes & Reiseenduros. Vorteile: Die wasserdichten Boxen aus Kunststoff oder Alu sind abschließbar und damit ziemlich diebstahlsicher. Außerdem sitzen sie fest am Motorrad und halten auch relativ schwere Lasten aus.
  • Satteltaschen: Passend für so ziemlich alle Motorräder mit Sozius-Sitz, auch für Supersportler. Vorteile: Für gelegentliche Touren und besonders für Chopper und Sportmotorräder sind Satteltaschen aus Textilmaterial oder (Kunst-)Leder eine kostengünstige und leichte Alternative zu Seitenkoffern. Wichtig: Die Satteltaschen brauchen unbedingt ausreichenden Sicherheitsabstand zu heißen Auspufftöpfen!
  • Topcase: Passend für alle Maschinen, an denen sich ein entsprechender Träger montieren lässt. Vorteile: Viele Topcases sind so groß, dass 2 Helme hineinpassen. Wie Seitenkoffer sind sie wasserdicht und abschließbar. Wichtig: Herstellerempfehlungen bezüglich Beladung und Höchstgeschwindigkeit beachten.
  • Hecktasche: Passend für alle Maschinen mit Sozius-Sitz oder Gepäckträger oder einem ausreichend dimensionierten Sitzhöcker. Vorteile: Textil-Hecktaschen sind ideal für Motorräder, an denen sich weder Koffer noch große Tankrucksäcke anbringen lassen. Nässeschutz bieten entweder Regenhauben oder ein wasserdichtes Innenleben. Die Aufteilung in einzelne Fächer schafft Ordnung.
  • Gepäckrolle: Passend für alle Maschinen mit Sozius-Sitz oder Gepäckträger. Gepäckrollen müssen mit Zurr-Riemen am Motorrad fixiert werden. Tipp: Gepäckrollen sind zwar wasserdicht, aber Luft entweicht trotzdem durch den Verschluss. Deshalb sollte man die Zurrgurte bei der ersten Pause nochmal nachspannen. Vorteile: Gepäckrollen sind die leichtesten, günstigsten und universellsten Transport-Behälter. Je nach Größe lassen sich darin ganze Campingausrüstungen unterbringen.

Gepäcksicherung © Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft

Was sollte man für längere Motorradreisen einpacken?

Gerade bei Reisen mit dem Motorrad zu den nördlichen Reisezielen der DFDS Fähren bewährt sich das gute alte Zwiebelprinzip: Mehrere dünne Schichten übereinander halten besser warm als eine dicke. Außerdem kann man so unterwegs flexibel auf wechselnde Bedingungen reagieren.

  • Funktionswäsche: Sie dient der aktiven Sicherheit, indem sie die Kondition des Fahrers schont, Überhitzung und Auskühlung verhindert. Um den Feuchtigkeitstransport zwischen Unterwäsche und Klima-Membran nicht zu unterbrechen, sollte auch die wärmende zweite Schicht aus Funktionsfasern (z.B. Fleece) bestehen. Ideal für Reisen: Funktionswäsche trocknet extrem schnell. Man kann sie abends auswaschen und am nächsten Morgen gleich wieder anziehen. Leicht ist sie obendrein – und wer will schon mehr Gepäck mitschleppen als nötig?
  • Regenbekleidung: Wer lieber in Leder fährt, braucht unbedingt eine Regenkombi, eventuell auch Gamaschen für die Stiefel und Überziehhandschuhe. So ein wasserdichter Überzieher isoliert übrigens auch bemerkenswert gut gegen Kälte.
  • Protektoren: Eine vollständige Ausstattung mit Protektoren sollte für Jacke, Hose und Stiefel selbstverständlich sein. Tipp: Rücken-Protektoren, die separat unter der Jacke getragen werden, sind meist länger geschnitten als integrierte und schützen den Lendenwirbelbereich besser.

Ausrüstung Motorradreisen © Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft

Ein Paar Dinge (abgesehen von den praktischen Pannenhelfern weiter oben) sollten auf keiner Reise mit dem Motorrad fehlen und so eingepackt sein, dass sie schnell zur Hand sind:

  • Trinkflasche, am besten mit Wasser oder Fruchtsaft-Schorle
  • Snacks: Schoko- oder Müsliriegel für den schnellen Energieschub
  • Visier-Reinigungstücher für klaren Durchblick
  • Ersatz- bzw. Unterzieh-Handschuhe für wechselnde Wetterlagen
  • Landkarte – nicht nur für Navi-Muffel
  • Taschenlampe, wenn’s mal wieder spät wird
  • Handy, falls man doch mal Hilfe braucht

Motorradreisen Check © Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft

Nun kann die Reise mit dem eigenen Motorrad starten! P.S.: Wenn die erste Etappe auf die DFDS Fähre führt, zeigen wir Euch in einem Video wie Ihr Euer Motorrad sicher auf der Fähre verzurren solltet.

Ihr habt schon Erfahrung mit Motorradreisen gesammelt und Ihr habt praktische Tipps für Touren-Neulinge? Dann schreibt sie uns unten ins Kommentarfeld!

Logo © Detlev Louis Motorrad-VertriebsgesellschaftIhr möchtet Euch von einem Profi bei den Vorbereitungen für Eure Tour mit dem eigenen Bike helfen lassen? In jeder Louis Filiale findet Ihr alles, was Ihr für den Urlaub mit der eigenen Maschine braucht – Inklusive kompetente Beratung und Ausrüstung. Das Verkaufspersonal weiß genau, was für welches Reiseziel wichtig ist und was nicht. Im Service-Bereich des Louis Onlineshops gibt es jede Menge Informationen und Inspiration für Reisen mit dem Motorrad: Von Schraubertipps, über Tourenvorschläge und Tipps zur Camping-Ausrüstung, bis zu Infos zu Verkehrsregeln in den wichtigsten europäischen Reiseländern. Was die Ausstattung mit Reisezubehör angeht, sind die Bike-Specials eine prima Inspirationsquelle. Hier stellt Louis die unterschiedlichsten Motorradmodelle mit dem passenden Zubehör vor.

Fotos © Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft mbH

Mit dem Motorrad durch Schottland – Teil 2

Schottland und Motorrad © Marten Suhre

2.000 Kilometer mit dem eigenen Motorrad durch Schottland – für Motorradfans vermutlich ein Kindheitstraum! Im zweiten Teil seines Schottlandabenteuers nimmt Euch Gastautor Marten Suhre mit zu idyllischen Schlössern und Burgen, erkundet mit Euch die schottische Kultur und Schottlands beeindruckende Hauptstadt Edinburgh.

Schottland und das Wetter

Weiter ging es über den Quiraing Pass, wo wir die Aussicht und eine kurze Regenpause genossen. Von hier oben hatten wir einen beeindruckenden Blick über die raue, karge und gleichzeitig schöne Natur der Insel, zu deren Charakter das schlechte Wetter gut passte.

Isle of Skye Quiraing © Marten Suhre

Der Rückweg bewies uns, dass es zu dem vorher schon starken Regen noch eine Steigerung gab und wir fuhren ohne den geplanten Abstecher zum Neist Point Lighthouse direkt zurück zum Hostel, um aus den nassen Sachen rauszukommen. Nach einer heißen Dusche und viel heißem Tee schworen wir, dem Wetterbericht von jetzt an mehr Vertrauen zu schenken.

Zurück zum Festland

Strahlender Sonnenschein am nächsten Morgen entschädigte uns für den vorherigen Tag und wir machten noch einen Abstecher zu der Burgruine Dunscaith Castle über abenteuerliche Single Roads im Süden der Insel. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Cullins, ein Bergmassiv auf der anderen Seite der Bucht. Danach ging es Richtung Inverness – dieses Mal über die Brücke, welche die Isle of Skye mit dem Festland verbindet. Wir warfen von der Straße aus einen Blick auf das berühmte Eilean Donan Castle und fuhren dann ein kurzes Stück die Straße zurück, um nördlich abzubiegen und entlang des Loch Carron durch die Highlands Richtung Inverness zu fahren.

Cullins Isle of Skye © Marten Suhre

Mit dem Motorrad zwischen Pubs und Schlössern

Wir kamen am späten Nachmittag an unserem Hostel an und hatten noch genügend Zeit die schöne Innenstadt um den Fluss Ness zu erkunden. Den Abend verbrachten wir in einem der zahlreichen Pubs in gemütlicher Atmosphäre mit Livemusik und einer Menge Schotten, die jedes Lied kannten und laut mitsangen. Ziel des nächsten Tages war Dundee an der Ostküste.

Braemar Castle © Marten Suhre

Auf dem Weg dorthin, legten wir einen Stopp an einem idyllisch gelegenen ehemaligen Jagdschloss ein, dem Braemer Castle. Von dort führte die Straße durch die Highlands entlang wunderschöner Täler und Flüsse. Am Nachmittag nahmen wir uns noch die Zeit, das Glamis Castle zu besichtigen. Ein öffentlich zugänglich gemachtes, gut erhaltenes Schloss nahe der Ostküste, über das es zahlreiche Legenden und Märchen gibt. Auf geführten Touren ist es möglich, das Schloss zu besichtigen.

Schottlands Charakter

Am Abend des 5. Tages erreichten wir dann die Hafenstadt Dundee, die viertgrößte Stadt Schottlands. Erschöpft von den langen Fahrten der vergangenen Tage, gingen wir an diesem Abend, nach einer kurzen Runde durch die Innenstadt, früh schlafen.

Glamis Castle Schottland © Marten Suhre

Am nächsten Tag war der Himmel strahlend blau und wir bepackten unsere Motorräder, um zu unserem letzten Ziel, Edinburgh aufzubrechen. Da der Whisky zur schottischen Kultur gehört, wollten wir die Insel nicht verlassen, ohne eine der typischen Destillerien besichtigt zu haben. Wir suchten uns die Destillerie Kingsbarn aus, weil sie auf unserem Weg Richtung Edinburgh lag. Auf einer Führung, erfuhren wir eine Menge über die Herstellung, die verschiedenen Geschmacksrichtungen und die verschiedenen Whiskyregionen in Schottland.

Motorrad und Schottland © Marten Suhre

Beeindruckendes Edinburgh

In der Destilliere gab man uns den Tipp, den etwas längeren aber schöneren Weg Richtung Edinburgh entlang der Küste zu nehmen. Dankbar befolgten wir diesen und fuhren bei schönstem Sonnenschein durch die urigen kleinen Dörfer, von denen wir immer wieder einen Blick auf das Meer erhaschen konnten.

Wir erreichten Edinburgh am Nachmittag und hatten noch genügend Zeit, uns die Stadt im Hellen anzusehen. Die Altstadt wirkte auf mich wie eine einzige Burg, in deren verwinkelten Gassen und Treppen wir immer wieder noch schönere und noch ältere Gebäude entdeckten. Die Hauptstadt Schottlands hat uns sehr beeindruckt und wir hätten hier noch ein paar Tage länger bleiben können, hätte unsere Fähre nicht schon am nächsten Tag in Newcastle abgelegt.

Ende der Reise mit dem Motorrad

Die Abkürzung von Edinburgh Richtung Newcastle durch die Lammermuir Hills war ein Highlight zum Abschluss – wenn auch zeitlich nicht kürzer, auf jeden Fall aber eine schöne und landschaftlich attraktive Alternative zu der besser ausgebauten, aber uns schon bekannten Schnellstraße.

Newcastle von See © Marten Suhre

Die Rückreise erwies sich als ebenso entspannt und komfortabel wie schon die Hinreise. Wir saßen genau wie vor sieben Tagen am Heck des Schiffes und sahen der Sonne dabei zu wie sie im Meer versank. Nach über 2.000 km auf dem Motorrad durch Schottland mit unzähligen neuen und einzigartig schönen landschaftlichen Eindrücken stand für uns fest: Wir kommen wieder!

Mit DFDS und eigenem Motorrad nach Schottland © Marten Suhre

Karte: Motorrad Tour in Schottland

 
Marten Suhre: „Reisen, Fotografieren und Filmen sind schon immer große Leidenschaften von mir gewesen. Was liegt also näher, als meine Reisen auf diese Art zu dokumentieren. Mich interessieren eher die weniger bekannten, abenteuerlichen Ziele, in denen es noch etwas zu entdecken gibt. Fotos und Videos meiner Reisen veröffentliche ich auf Instagram und Youtube unter dem Namen martensur.“


 

Mit dem Motorrad durch Schottland – Teil 1

Highlands mit Motorrad_co_Marten Suhre

Motorrad fahren in Schottlands kurvenreichen Highlands? Das stelle ich mir fantastisch vor, denkt sich der begeisterte Motorradfan. Aber viel mehr gibt es doch für mich und mein Motorrad nicht zu entdecken… falsch gedacht! Gastautor Marten Suhre nimmt Euch mit auf ein Abenteuer mit dem Motorrad und zeigt Euch nicht nur tolle Orte und Routen, sondern auch, was es zu beachten gibt, wenn man sich aufmacht, Schottland mit dem eigenen Motorrad zu erkunden.

Los geht das Abenteuer – Mit dem Motorrad durch Schottland

Der Grund, warum ich und vermutlich die meisten einen Motorradführerschein gemacht haben, war die Vorstellung davon, tagelang mit meinem Motorrad auf unbekannten Straßen durch fremde Länder zu fahren und jeden Tag an einem neuen Ort aufzuwachen. Das letzte Abenteuer dieser Art war schon wieder viel zu lange her und so überlegte ich mit einem Freund, der den gleichen Wunsch hatte, welche Länder für uns in Frage kommen. Je wilder und einsamer die Gegend, umso besser. So entschieden Per und ich uns für Schottland.

Schottland mit Motorrad_co_Marten Suhre

Die beste und einfachste Art der Anreise mit dem eigenen Motorrad war für uns die Fähre von Amsterdam nach Newcastle. Nach etwas Recherche stellte sich der Mai als geeigneter Reisezeitraum heraus, da es in diesem Monat statistisch gesehen die meisten Sonnenstunden und den wenigsten Niederschlag gibt und sich zu dieser Jahreszeit noch keine lästigen Midges, beißende Fliegen, in den Highlands herumtreiben. Wobei uns das schottische Wetter später noch zeigen sollte, dass es sich nicht nach Statistiken richtet.

Fähre Amsterdam Newcastle_co_Marten Suhre

So brachen wir an einem Montagmorgen mit unseren beiden Motorrädern, auf denen wir unser Gepäck festgezurrt hatten, Richtung Holland auf. In weniger als drei Stunden waren wir in IJmuiden und konnten nach einem schnellen Check-in mit dem Motorrad auf die Fähre fahren. Während wir unsere Motorräder mit Spanngurten befestigten, kamen wir schnell mit den anderen Motorradfahrern ins Gespräch und tauschten uns über Erfahrungen und Reisepläne aus.

Unsere Überfahrt nach Newcastle

Als allererstes verstauten wir das Gepäck in unserer Kabine. Wir hatten eine Außenkabine mit zwei Betten gebucht, in der für alles genügend Platz war. Um 17:30 Uhr legte das Schiff dann ab. Wir suchten uns eine Bank am Heck des Schiffes und beobachteten voller Vorfreude auf den morgigen Tag, wie der Leuchtturm und der Hafen immer kleiner wurden, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Wir erreichten nach einer sehr entspannten Nacht am nächsten Morgen gegen 9 Uhr den Hafen in Newcastle.

Mit DFDS und Motorrad nach Schottland_co_Marten Suhre

Konfrontation mit dem Linksverkehr

An den Linksverkehr in England hatte ich mich schneller gewöhnt als gedacht. Wir folgten einfach den anderen Autos und nach ein paar Stunden Fahrt war es schon selbstverständlich. Der einzige aufregende Moment entstand nach einer Pause auf einer einspurigen Straße. Der natürliche Reflex brachte mich dazu, dem entgegenkommenden Fahrzeug fälschlicherweise rechts auszuweichen und wir fuhren frontal aufeinander zu. Zum Glück so langsam, dass wir noch rechtzeitig auf die linke Seite ausweichen konnten.

Tantallon Castle_co_Marten Suhre

Newcastle liegt weit im Norden Englands und die Grenze zu Schottland war schnell erreicht. Am ersten Tag fuhren wir – mit einem Zwischenstopp am Strand – die Ostküste hoch bis Tantallon Castle. Wir erkundeten die alte Burgruine, von der man einen schönen Ausblick auf den Bass Rock hat, einer Felsinsel voll mit tausenden Vögeln. Anschließend fuhren wir an Edinburgh vorbei bis Glasgow.

Bass Rock_co_Marten Suhre

Zwischenstopp in Glasgow

In Glasgow hatten wir unser erstes Hostel gebucht und inspizierten bei Regenwetter gleich einen der schottischen Pubs, um uns dort aufzuwärmen. Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Isle of Skye. Wir fuhren nördlich direkt am Ufer des Loch Lomond entlang. Die Strecke war sehr kurvenreich und wunderschön zu fahren – zu unserer linken Seite Waldhänge und zu unserer Rechten immer wieder der Blick auf den Loch Lomond mit seinen zahlreichen Inseln. Genau so hatte ich mir das Motorradfahren in Schottland vorgestellt. Gegen Mittag zwang uns der immer stärker werdende Regen zu einer längeren Pause in Tyndrum.

Glasgow_co_Marten Suhre

Kurvenreiche Highlands und Harry Potter

Nach unserer kurzen Zwangspause in Tyndrum brachen wir im Trockenen wieder auf. Es ging nun kontinuierlich bergauf und die Landschaft wurde deutlich alpiner. Hier fingen also die Highlands an. Während wir durch das Glen Coe Tal fuhren, konnten wir auf den Berggipfeln links und rechts der Strecke immer noch Schneefelder entdecken. Wieder unten auf Meereshöhe in Fort William kam dann endlich die Sonne heraus und wir konnten bei schönstem Wetter das Glennfinan Viaduct besichtigen. Eine beeindruckende Eisenbahnbrücke, die alle Harry Potter Fans aus den Filmen kennen dürften und auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

Glenfinnan Viadukt_co_Marten Suhre

Ankunft auf der Isle of Skye

Am nächsten Tag kamen wir mit der Fähre von Mallaig aus an unserem westlichsten Ziel der Schottlandreise an und starteten unsere Rundfahrt über die Insel zu den auf dem Weg liegenden Sehenswürdigkeiten.

Isle of Skye mit Motorrad_co_Marten Suhre

Das erste Ziel war der Old Man of Storr, eine 48 m hohe Felsnadel, die leider an dem Tag im Nebel verschwand. Wir beschlossen deshalb, dass es sich nicht lohnen würde, hinauf zu wandern und fuhren weiter. Auf halber Strecke zu den Mealt Falls, einer der wenigen Wasserfälle Europas, die direkt in das Meer fallen, wurde der Regen immer stärker und wir waren trotz der besten Regenkleidung jetzt komplett durchnässt. Wir beschlossen aber, die Runde wie geplant zu fahren und nicht umzudrehen. An den Mealt Falls hatten wir dann als Belohnung freie Sicht über das Meer.

Isle of Skye_Kilt Falls_co_Marten Suhre

Neugierig wie es weiter geht? In Teil 2 entdeckt Gastautor Marten Suhre, was Schottland wirklich ausmacht.
[button link=“https://blog.dfds.de/motorrad-tour-durch-schottland-teil-2/“ color=“green“]Weiter lesen – Teil 2 ▸[/button]

Karte: Motorrad Tour in Schottland

 

Marten Suhre: „Reisen, Fotografieren und Filmen sind schon immer große Leidenschaften von mir gewesen. Was liegt also näher, als meine Reisen auf diese Art zu dokumentieren. Mich interessieren eher die weniger bekannten, abenteuerlichen Ziele, in denen es noch etwas zu entdecken gibt. Fotos und Videos meiner Reisen veröffentliche ich auf Instagram und Youtube unter dem Namen martensur.“

 

Motorrad verzurren auf der Fähre

Motorrad verzurren auf der Fähre

Wie wird ein Motorrad auf der Fähre richtig verzurrt? Wir zeigen Euch, wie Ihr Euer geliebtes Bike sicher und schnell auf dem Parkdeck einer Fähre festmacht und wie Ihr Euch auf die Fahrt vorbereitet. So startet Ihr ganz sicher stressfrei in Euren langersehnten Motorradurlaub.

Wichtig: Nehmt am besten mindestens zwei eigene Spanngurte und einige alte Handtücher oder kleine Decken als Verzurrunterlage mit auf die Fähre. So könnt ihr Euer Bike jederzeit richtig verzurren und schützt dabei z.B. das Leder auf dem Sattel vor Abnutzungsspuren.

So geht’s: Das Motorrad auf der Fähre sicher verzurren

  • Überprüft bereits vor der Abfahrt geeignete Abspannpunkte und stellt sicher, welche Teile nicht abgeklemmt werden dürfen. Findet heraus, wo sich beispielsweise Bremsleitungen befinden oder wo Ihr abspannen könnt, ohne dass die Gurte scheuern.
  • Packt Eure Sachen für den Fähraufenthalt (ggf. für eine Übernachtfahrt) vorher griffbereit zusammen – am besten im Topcase oder im rechten Seitenkoffer, sodass Ihr nur diese Gepäckstücke mit an Bord nehmen braucht.
  • Der Tank sollte vor der Fährauffahrt nicht komplett gefüllt sein.
  • Beim Auffahren auf die Parkdecks auf mögliche Unebenheiten und durch Nässe oder Öl rutschige Böden achten.
  • Auf dem Parkdeck angekommen, stellt Ihr das Motorrad auf dem Seitenständer ab. Selbstständig einklappende Seitenständer könnt Ihr mit einem Gurt durch das Vorderrad nach vorne binden.
  • Ob der Hauptständer für Euer Motorrad die bessere Alternative ist, kann Euch Euer Händler sagen.
  • Arbeitet in Ruhe und lasst Euch nicht von möglicher Hektik anstecken.
  • Legt zunächst den ersten Gang ein.
  • Zieht dann die Vorderbremse an. Hierbei ist ein kleiner Gurt (z.B. von einem Rucksack) hilfreich.
  • Stellt, falls vorhanden, die Alarmanlage aus.
  • Das Motorrad mit einem Gurt über Gabelbrücke, Schutzbügel und/oder Gepäckträger von links nach rechts am Boden fixieren – wenn nicht anders möglich über den Sitz. Für mehr Halt zieht einen weiteren Gurt quer.
  • Zieht den Gurt nie durch Speichenfelgen und überspannt die Gurte nicht!
  • Wackeltest machen: Zum Schluss noch die Spannung der Gurte prüfen und die Standfestigkeit des Bikes checken.

Unsere Tipps zum Festziehen des Gurtes:
1) Führt das Gurtende von unten durch den Schlitz des Spannelementes.
2) Sobald der Gurt durch die Öffnung gezogen wurde, zieht Ihr ihn zuerst nach oben und dann nach unten, um den Gurt zu spannen.
3) Zieht das Spannelement nun hin und her, um den Gurt noch weiter zu straffen.

Lösen des Gurtes:
1) Um den Spanngurt zu lösen, drückt den Auslöser und zieht den Griff nach oben.
2) Die Lasche kann jetzt einfach gelöst werden, indem man am Gurt zieht.

Ihr seht: Das Verzurren eines Motorrads auf der Fähre ist ganz einfach. Wenn Ihr trotzdem vor Ort Fragen habt, steht Euch unser Personal an Bord natürlich zur Verfügung und ist Euch gern bei der Befestigung Eures Bikes behilflich.

Einer Reise mit dem Motorrad durch Europa steht also nichts im Weg: Unsere DFDS Fähren bringen Euch schnell und sicher zu den schönsten Routen und Singletracks in Schottland, Norwegen, dem Baltikum oder den Küsten von Wales und Südengland. Wir wünschen allzeit eine gute Fahrt!

Mit dem Motorroller ins Baltikum reisen

Mit DFDS nach Klaipeda_Credits Sabine Bobrowski

Die kopfsteingepflasterte Altstadt von Klaipeda schüttelt uns auf dem Motorroller ordentlich durch, doch wir genießen jede Minute in dieser niedlichen Idylle und auf der Kurischen Nehrung kämpfen sich die Sonnenstrahlen durch die Bäume bis auf unsere Haut hinter dem Visier. Erholung pur!

Baltikum reisen Klaipeda Brunnen_Credits Sabine Bobrowski

Die Fahrt auf der Fähre nach Klaipeda

Wie schon im letzten Jahr in Oslo mit dem Fahrrad, sind wir auch dieses Pfingsten wieder mit einem Zweirad und einer DFDS Fähre unterwegs. Allerdings setzen wir dieses Mal auf etwas mehr Geschwindigkeit, nehmen unseren Motorroller und nutzen die Route Kiel – Klaipeda, um ins für uns noch unbekannte Baltikum zu reisen. Von Hamburg aus geht es am Freitagnachmittag bei schönstem Sonnenschein ins knapp 90 km entfernte Kiel, vorbei an blühenden Feldern, kleinen Dörfern und Städten. Gerade rechtzeitig bevor der Regen einsetzt, fahren wir auf die Fähre, wo zwei hilfreiche Mitarbeiter uns beim Verzurren des Motorrollers helfen. An Bord erwartet uns eine kleine gemütliche Kabine mit Meerblick, die für die nächsten 20 Stunden unsere Ruheoase sein wird. 20 Stunden mögen sich für den Einen oder Anderen lang anhören, doch wir genießen die Ruhe und den Abstand von der ständigen Beschallung des Alltags. Wir schlafen lang, schlagen uns die Bäuche im Restaurant voll und vertreiben uns die Zeit mit Spielen und Drinks an der Bar, die nebenher gesagt einen wirklich unschlagbaren Preis haben. Ein halber Liter vom litauischen Svyturio Bier kostet uns gerade einmal 2,60 € und schmeckt auch noch gut.

Charmantes Klaipeda

Gegen frühen Nachmittag kommen wir in Klaipeda (ehemals Memel, Küstenstadt in Litauen, Teil der Baltischen Staaten) an und fahren direkt zu unserem Hotel. Das Memel Hotel bietet uns alles was wir brauchen. Vor allem der eingezäunte und bewachte Parkplatz, der nur für Gäste des Hotels zugänglich ist, überzeugt uns. Den Rest des Tages schauen wir uns in Klaipeda um. Die kleine kopfsteingepflasterte Altstadt hält so viele niedliche Highlights bereit, dass wir ganz touristisch mit der Kamera durch die Straßen laufen. Der Fluss Dane, der direkt durch die Stadt fließt, passt nur zu gut in das kleine idyllische Städtchen. Unweit vom Stadtkern entfernt entdecken wir auch die Meridianas – ein stolzes Segelschiff, das heute als Restaurant genutzt wird. Kleine Infotafeln mit Bild und Schrift erklären uns weitere Details über das Schiff und den dazugehörigen Hafen.

Meridianas Klaipeda_Credits Sabine Bobrowski

Überraschungen an jeder Ecke

Wir gehen weiter am Fluss entlang und sehen einen Tretbootverleih, viele kleine Schiffe und eine rege Menschenmasse. Wie sich herausstellt, findet wohl an diesem Wochenende eines der vielen Festivals statt. Es sind Buden mit verschiedenen Leckereien, Bernstein und anderen tollen Dingen aufgebaut und auf einem Musikturm kommt der DJ voll in Fahrt. Wir gönnen uns ein Svyturio, wieder zu einem unschlagbaren Preis, und schlendern weiter. Eine von Hand betriebene Brücke lässt uns schmunzeln. Zwei Männer ermöglichen den wartenden Fußgängern ca. alle 15 Minuten den Übergang, indem jeder an einer Seite des Hebels dreht. Wieder ein kleines Highlight, das uns schon jetzt festlegen lässt: wir werden bald wieder ins Baltikum reisen! Da es leider anfängt zu regnen, suchen wir Unterschlupf in einem der vielen Restaurants. Wir entscheiden uns für etwas typisch Litauisches – man will ja auch vom einheimischen Essen probieren. Gestärkt mit frischem Fisch, Rote-Beete-Suppe und Maultaschen spazieren wir am Abend zufrieden zu unserem Hotel zurück.

Warum wir wieder ins Baltikum reisen

Am nächsten Tag steht für uns ein Ausflug zur Kurischen Nehrung an. Wenn man schon mal vor Ort ist, ist das ein unbedingtes Muss. Es hätte an diesem Tag, trotz der kühlen Temperaturen, nicht schöner sein können, mit dem Motorroller durch die Natur zu brausen. Begleitet von vielen verschiedenen Vogelarten genießen wir einen tollen Tag auf den beeindruckenden Dünen und in kleinen Ortschaften, die die Kurische Nehrung so besonders machen. Neben vielen Fahrradfahrern, Wanderern und Sportbegeisterten fühlen wir uns rundum wohl. Ein durchaus gelungener Tag für uns. Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Rückweg zur Fähre. Wir genießen wieder die Ruhe und die Zeit an Bord bevor wir den Heimweg von Kiel nach Hamburg antreten.

Kurische Nehrung_Credits Sabine Bobrowski

Vollkommen erholt von unserem kleinen Kurztrip, geht es schon in die nächste Planung und wir überlegen, wann wir das nächste Mal ins Baltikum reisen.

Ländliche Idylle in Lettland

Sabile Weinberg Eingang - Credits J. Grieschat

Abseits vom Tourismustrubel entdeckt Gastautor Jürgen Grieschat auf seinen Motorradtouren durch das Baltikum die ländliche Idylle und faszinierende Orte. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm das terrassenartige Städtchen Sabile im Westen von Lettland, der nördlichste Wein der Welt, spektakuläre Kunstinstallationen und sehr ungewöhnliche Puppen.

Von Kuldiga kommend schlängelt sich die Straße hinunter nach Sabile in den schönsten und tiefsten Abschnitt des Urstromtals der Abava. Zwischen den Apfelbäumen rechter Hand irritiert mich eine Installation von weißen Gestellen. Ich steige vom Motorrad ab und versuche herauszufinden, was das ist. Aber ein Zaun hindert mich an einer genaueren Erkundung. Es ist kein Schild zu finden. Erst später erfahre ich, dass es sich hier um das Kunstobjekt “Stone. Message” des Open-Air Kunst Museums von Pedvāle handelt.

Ein Kulturdenkmal unter freiem Himmel

Dieses Museum ist ab 1992 am Ufer des Flusses Abava vom Bildhauer Ojārs Arvīds Feldbergs errichtet worden und bietet seinen Besuchern mehr als 150 Kunstwerke unter freiem Himmel zur Besichtigung an. Das Museum im Herzen von Lettland hat inzwischen die Auszeichnung der UNESCO für die Bewahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft erhalten. Die Stiftung Weltkulturerbe hat das Abava-Tal und den Landgutkomplex Pedvāle in die Liste der 100 gefährdetsten Kulturdenkmäler der Welt aufgenommen.

Open-air Kunst in Lettland - Credits J. Grieschat

Nördlichster Wein der Welt aus Lettland

Das inmitten der Kurländischen Schweiz gelegene Sabile hat eine große Besonderheit aufzuweisen. Laut dem Guinness-Buch der Rekorde befindet sich hier der nördlichste „Weinberg“ der Welt. Dieser Berg, eher ein Hügel, ist ein etwa 1,5 ha großes Weinrebenfeld, das eine Höhe von gut 33 m erreicht. Auf ihm wird seit der Zeit des Deutschen Ordens Wein kultiviert. Das Guinness-Buch der Rekorde erwähnt ihn als den am weitesten im Norden gelegene Weingarten in der Welt. Nach einer Pause in der Sowjetzeit wurde 1989 der Weinbau wieder aufgenommen. Insgesamt wachsen hier gut 800 Weinreben und ca. 25 verschiedene Traubensorten werden kultiviert. Daneben wachsen auf dem Weinberg auch andere eher exotische Pflanzen wie Pfirsiche, Aprikosen sowie Walnüsse und bringen südländisches Flair nach Lettland.

Weinberge von Sabile im Westen von Lettland - Credits J. Grieschat

Weinkult in Sabile

Die Weinrebe taucht sogar im Stadtwappen von Sabile auf. Jedes Jahr findet am letzten Wochenende im Juli ein Weinfest statt. Die geringen Erträge des Weinberges sind aber hauptsächlich für den eigenen Verbrauch bestimmt. Weinflaschen können in der kleinen Hütte am Eingang des Weinberges und in dem örtlichen Geschäft gekauft werden. Probieren kann man den Wein in dem Gasthaus am Fuße des Weinberges. Er schmeckt deutlich besser als erwartet.

Weinflaschen aus dem Anbau am Sabile Weinberg - Credits J. Grieschat

Lettland im Miniaturformat

Gleich um die Ecke, direkt an der Hauptstraße, erwartet uns eine weitere Überraschung. Freundliche Gesichter empfangen uns auf einer Wiese. Sie gehören zu zahlreichen Puppen – große und kleine. Daina Kucere stellte ihre erste Puppe vor Jahren für das Mittsommerfest her. Ihre Nachbarn waren begeistert. So baute sie gemeinsam mit ihrem Mann noch weitere Puppen. Inzwischen sind es über 300 – ein kleines Dorf mit allen Lebenssituationen. Aber sie werden nicht nur mehr, Daina hegt und pflegt das kleine Volk, denn es muss von Zeit zu Zeit auch erneuert und ausgetauscht werden. Ich setze mich zu ihr auf eine Bank und gemeinsam beobachten wir das Puppenvolk vor uns. Zu einigen erzählt sie mir eine Geschichte. Schade, dass wir weiter müssen. Nächsten Sommer bin ich aber wieder da. Mal sehen, wer dann dazu gekommen ist.

Sabile Puppen Dorf - Credits J. Grieschat

Sehenswürdigkeiten in Sabiles Altstadt

Und noch etwas ist interessant: Bis zum Einmarsch der deutschen Wehrmacht war Sabile ein bedeutendes jüdisches Zentrum. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es hier keine jüdische Gemeinde mehr. Die 1890 erbaute Synagoge ist heute ein Konferenzsaal. Wer bei seinem Besuch noch ein wenig Zeit hat, sollte sich die Altstadt nicht entgehen lassen. Das historische Stadtzentrum von Sabile, der Burghügel in Sichtweite zum Weinberg, die Gruft der Familie von den Brincken und die evangelisch-lutherische Kirche von Sabile mit der ältesten Glocke sowie der ältesten Kanzel in Lettland sind unter Schutz gestellte Kulturdenkmäler.

Gastblogger: Jürgen „Juri“ Grieschat, www.mottouren.de

Lettland mit dem Motorrad - Credits J. Grieschat

Fahrt entlang der Memel nach Kaunas

Memelufer

Die Fahrt geht von Vente am Memeldelta flussaufwärts nach Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens. Links und rechts des Weges liegen einige geschichtsträchtige Orte, dessen Besuch sich lohnt. Gastautor Jürgen Grieschat hat die spannende Route mit dem Motorrad bereist und weiß mit seinen Eindrücken das Fernweh zu schüren.

Wir verlassen Šilutė auf der 141 in Richtung Osten. Unsere Fahrt führt uns bis Kaunas etwa 190 km auf der Landstraße an der Memel entlang, die hier Nemunas heißt und gemächlich durch eine beinahe menschenleere Gegend fließt. Der Strom entspringt in Weißrussland südwestlich von Minsk und mündet nach fast 940 km in das zur Ostsee gehörende Kurische Haff.

Ferien in der Kolchose

Das erste Dorf, das wir passieren, ist Juknaičiai. Es war in der Sowjetunion als Vorzeige-Kolchos, ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, berühmt. In mehrstöckigen Wohnhäusern wollte man den Kolchos-Arbeitern stadtähnliche Lebensbedingungen schaffen – eine Idee, von der man längst wieder abgekommen ist. Nach der Wende wurden hier neben den Wohnblocks Stallungen und Wirtschaftsgebäude errichtet, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre eigene Kuh zu halten. Solange Feriengäste von staatlichen Organisationen hierhergeschickt wurden, lief der Betrieb. Aber nach Litauens Unabhängigkeit ist das Konzept „Ferien in der Kolchose“ nicht mehr gefragt.

Landtourismus mit Urlaubs- und Freizeitangeboten in dörflich-ländlichem Umfeld dagegen wird immer beliebter. Auf dem weiteren Weg gibt es nahe der Kleinstadt Pagėgiai einen Abzweig nach Sowetsk (dt. Tilsit) am gegenüberliegenden Ufer der Memel. Der Fluss bildet hier bis Jurbarkas die Grenze zur russischen Oblast Kaliningrad, auch Kaliningrader Gebiet genannt. Den Gedanken an einen kurzen Abstecher ins frühere Königsberger Gebiet müssen wir leider wieder verwerfen – ohne rechtzeitig beantragtes Visum haben wir keine Chance. Für den nächsten Besuch steht es fest auf unserer Liste.

Dichterische Freiheiten an der Memel

Angelangt in dem Dorf Lumpėnai lohnt sich ein Abstecher in Richtung Memelufer zum berühmten Rambynas. Der heidnische Kultberg ist einer der beliebtesten Plätze Litauens für das Johannisfest zur Sonnenwende. Weiter in Richtung Osten führt die Straße nun als Allee aus Linden, Eichen und Eschen durch eine Wiesenlandschaft, in der ziegelgedeckte Backsteinhäuser Erinnerungen an das alte Ostpreußen wecken. Preußisch-Litauen hieß diese Landschaft einst. Die Zeit scheint in diesem flachen, grünen Land still zu stehen: spärlicher Autoverkehr, gelegentliche Pferdewagen, Milchkannen auf Holzständen am Straßenrand und immer wieder Störche. Die Memel wird in der ersten Strophe des Deutschlandliedes als eine der Grenzen Deutschlands aufgeführt: „[…] von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt […].“ Der Dichter Hoffmann von Fallersleben hatte 1841 nicht an eine klare Sprachgrenze gedacht, denn das Gebiet entlang des Flusses war damals litauisch-deutsches Mischgebiet und der Sprachnationalismus wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wirksam.

Kurz vor Jubarkas passieren wir beim Dorf Šmalininkai die historische Grenze von Litauen und Deutschland, die bis 1919 fast 500 Jahre lang eine der stabilsten Europas war. Die heute 13.000 Einwohner zählende Stadt Jurbarkas ist eine Gründung des Deutschen Ordens. Das damalige Georgenburg war ein bedeutender Handelsplatz. In der Hauptstraße unterhalb des alten litauischen Burgberges Bišpilis, früher als Bayerburg bezeichnet, konzentrieren sich die Geschäfte.

An der Memel auf dem Weg nach Westen

Unterwegs auf der litauischen Burgenstraße

Es ist wahrhaftig eine Burgenstraße, auf der wir nun unterwegs sind. Linker Hand auf dem Geestrücken, ragt immer wieder ein Schloss oder eine Burg aus den Baumgruppen hervor. 25 km weiter erreichen wir Schloss Raudonė. Dieses Renaissanceschloss diente wie Raudondvaris, auf das wir kurz vor Kaunas treffen, dem reinen Vergnügen. Ein Ostpreuße, der mit Holzhandel reich geworden war, ließ es Ende des 16. Jahrhunderts auf den Resten einer alten litauischen Burg bauen. Später wurde es im neo-gotischen Stil renoviert. Raudonė liegt mitten im Panemuniai-Regionalpark, der 1992 zum Schutz des Memel Tals und seiner historischen Kulturlandschaften angelegt wurde.

Veliuona ist die nächste Station entlang der Burgenstraße und wird von zwei Burghügeln geprägt. Hier haben sich Litauer und Kreuzritter heftige Kämpfe geliefert. Da der Orden die mächtige Heidenburg Junigeda nicht einnehmen konnte, baute er 1337 nebenan kurzerhand eine eigene, die bereits erwähnte Bayerburg. Daraufhin griffen die Litauer nun die Ordensritter an. In einem dieser Kämpfe soll der litauische Großfürst Gediminas gefallen sein. Es ist nicht belegt, aber der Burghügel ist heute landesweit als sein Grab berühmt. Dort steht auch ein Denkmal des Nationalhelden. Das klassizistische Gutshaus beherbergt heute ein Heimatmuseum.

Neue Heimat alter Römer?

Dann taucht die sagenumwobene Kleinstadt Seredžius an der Mündung des Flüsschens Dubysa in die Memel auf. Eine Legende besagt, dass die Litauer aus dem römischen Adelsgeschlecht Palemon stammen und auf der Flucht vor Nero über die Ostsee an der Memel gelandet seien. Daher leitet sich der Name Palemonas für den Berg ab, auf dem einst die hölzerne Wehrburg Piesve stand. Kurz vor Kaunas erreichen wir Raudondvaris, bekannt durch das „Rote Schloss“, das seit 1615 auf einem früheren Burghügel über dem Ort thront. Mit seinem Bergfried und den Schießscharten täuscht es Wehrhaftigkeit vor, aber alles ist nur Fassade! Raudondvaris wurde nämlich als Renaissance-Lustschloss gebaut. Während des Ersten Weltkriegs war Arnold Zweig hier als Heeresschreiber stationiert. In seinem Roman „Einsetzung eines Königs“ beschreibt er diese Zeit.

Nach ein paar Kilometen erreichen wir schließlich Kaunas, die einstige „litauische Hauptstadt wider Willen“ und Endpunkt dieser Reiseepisode. Als Litauen zwischen den beiden Weltkriegen zu Polen gehörte, wurde die Stadt zur Hauptstadt aufgebaut und damit zum historischen Brennpunkt.

Ansicht Kaunas

Gastblogger: Jürgen „Juri“ Grieschat, www.mottouren.de

Mit dem Motorrad durchs Baltikum – Tipps vom Experten

Begegnung: Motorrad gegen echte Pferdestärke

Alpen, Nordcap? Nö! Motorradreiseprofi Jürgen Grieschat kennt nur eine Topdestination, wenn’s um einmalige Motorradreisen geht: das Baltikum. Der ehemalige Geographielehrer hat sich mit seinen geführten Motorradreisen durch Europas Osten inzwischen einen Namen gemacht. Mehrmals im Jahr zieht es ihn mit seinen Reisegruppen auf die endlosen Straßen Litauens, Lettlands und Estlands – oder gar weiter bis nach Russland und Sibirien.

Wir haben uns mit Jürgen „Juri“ Grieschat zu einem kleinen Plausch über die Destination Baltikum und seine vielen Reiseerlebnisse getroffen. Der Profi in Sachen Motorradreisen ist das Gesicht hinter dem Reiseveranstalter MOTTOUREN aus Hamburg und spätestens seit ihm die erste Durchquerung Sibiriens mit einem BMW-Motorrad gelang, eine feste Größe wenn es um Motorradtouren nach Osteuropa geht.

Hallo Jürgen, wie lang ist denn deine letzte Reise ins Baltikum her und wie hat’s dir gefallen? – Meine letzte Reise ins Baltikum war Ende September 2015 und ich werde dann noch einmal Ende Oktober dort unterwegs sein.

Seit über 20 Jahren bis du mit dem Motorrad auf Reisen durchs Baltikum unterwegs. Was fasziniert dich so am Reiseziel Baltikum, dass du immer wieder gerne dorthin zurückkehrst? – Es hat ganz viel mit Ruhe zu tun. Reisen im Baltikum bedeutet Entspannung, zumindest für mich. Unterwegs zu sein in Regionen, die vieles bewahren, aber in denen sich auch vieles sehr rasch verändert, das ist, was mich fasziniert, was mich neugierig macht. Ich habe das im Titel eines meiner Vorträge über das Baltikum so zusammengefasst: Drei Länder zwischen Wolken, Wildnis und Wandel.

Man sagt, die drei baltischen Staaten seien sehr unterschiedlich. Wie nimmst du die regionalen Unterschiede vor Ort war? – Zum einen unterscheiden sie sich natürlich und in erster Linie durch die Sprachen, die völlig unterschiedlich sind. Aber selbst wenn ich von allen dreien nur wenige Wörter kann, ist das kein Problem, denn vor allem die jungen Leute sprechen hervorragend Englisch. Bei den Älteren treffe ich auch immer wieder auf Menschen, die Deutsch sprechen, u.a. weil es in der Sowjetzeit üblich war, ab der 4. Klasse Deutsch als erste Fremdsprache zu lernen. In den Ostteilen aller drei Länder und in Teilen der Hauptstädte treffe ich auch immer auf Menschen, mit denen ich leicht über die russische Sprache kommunizieren kann. Ganz deutlich unterscheiden sich natürlich die jeweiligen Hauptstädte vom Rest der Länder.

Sommerhaus von Thomas Mann

Anekdote aus dem Motorrad-Reisetagebuch

Kannst du eine Anekdote aus deinen baltischen „Reisetagebüchern“ zum Besten geben? Und was war das schönste Erlebnis, das du auf deinen Reisen je hattest?

Da fahre ich in einem abgelegenen Teil der estnischen Insel Hiiumaa und glaube meinen Augen nicht zu trauen: An der Piste steht ein Verkehrsschild mit der Angabe „@Internet“, einzigartig in Europa. Es zeigt, wo sich der nächste Hotspot befindet. Das ist gesetzlich garantiert – Estland bietet seinen Bürgern kostenlosen Zugang zum Internet. Das Land verfügt praktisch über ein flächendeckendes, stabiles und schnelles WLAN-Netz. Das geht auch ohne eigenen Rechner, denn in Ämtern, Bibliotheken, Cafés, Tankstellen, Bussen, Bahnen und Dorfläden kann jeder ins Netz gehen – das macht mich für zu Hause ein wenig neidisch.

Eine weitere schöne Erinnerung: Irgendwo im Osten Litauens bin ich mit meinem Freund Andreas abseits des Teers unterwegs, Sonnabendnachmittag, es staubt, ist heiß, wir fahren einfach nach Kompass Richtung Osten. Wir wollen mal sehen, wo wir rauskommen. Nach einem Knick endet der Feldweg auf einem Bauernhof. Vor uns, seitlich der Straße, ordentlich und übersichtlich am Straßenrand geparkt, eine Unmenge an Traktoren und Privat-Kfz… und alle geschmückt. Hier muss irgendetwas los sein, das wir uns genauer ansehen wollen. Nein, etwas, das wir uns ansehen müssen! Auch wir stellen unsere – nicht geschmückten – Motorräder ebenfalls an den Straßenrand, um in Erfahrung zu bringen, was dort auf dem Bauernhof stattfindet.

Mit großem Hallo werden wir empfangen, als wenn wir uns bereits seit langer Zeit kennen. Nachvollziehen können wir es im ersten Moment nicht, denn nicht ein Einziger ist uns bekannt. Innerhalb kürzester Zeit sitzen wir an einem üppig gedeckten Tisch, zwischen festlich gekleideten Männern, Frauen und Kindern… und alle scheinen sich darüber zu freuen, dass wir uns zu der Feiergesellschaft hinzugesellt haben. Unglaublich, aber wir haben natürlich weder angemessene Kleidung am Körper, noch haben wir auch nur irgendeine Form eines Geschenks bei uns, das wir dem Hochzeitspaar? Jubelpaar? Geburtstagskind? überreichen könnten.

Vorsichtig versuche ich mich bei meiner Nachbarin zu erkundigen, welche Art von Feier hier gerade stattfindet. Freudig erzählt sie, dass die minderjährige Tochter endlich das 18. Lebensjahr erreicht hat und somit volljährig geworden ist. Mit einem verschmitzten Lächeln sagt sie mir – natürlich so leise wie irgend möglich – dass sie sich jetzt mal langsam aber sicher nach einem geeigneten Mann umsehen müssen! Problematisch wird es für uns, die wir ja mit dem Motorrad unterwegs sind, als wir mit einem „Schnäpschen“ auf das Geburtstagskind anstoßen sollen. Wir nippen nur an einem wohl gefüllten Glas und bitten unsere jeweiligen Nachbarn, den Rest auszutrinken. Für die kein Problem!

„Aber essen dürft ihr ja wohl?“ Gesättigt und freudig gestimmt machen wir uns auf die Fortführung unserer Tour. Wenn es irgendwo in Europa Gastfreundschaft gibt, dann hier – mitten auf dem Lande, am Rande Litauens gelegen, aus unserer Sicht am Rande Europas – aber unglaublich schön!

Republik Uzurpis in Litauen

Viele Biker planen ihre Touren traditionell eher durch die Alpen, nach Norwegen oder Schottland – mit welchen Argumenten überzeugt man jeden Biker von einer Reise ins Baltikum? – Jemanden, der Berge, Kurven, Spitzkehren und Pässe als Hauptziel seiner Motorradreisen vor sich sieht, den werde ich schwerlich in einen oder alle drei baltischen Staaten locken können, wo der Große Eierberg in Estland nur knapp schwindelige 320 m erreicht. Aber wer neugierig auf Entdeckungen ist, der sollte dorthin fahren. Am besten bald, solange es diesen Osten noch so gibt, denn die Veränderungen sind gewaltig.

Gibt es einen „Geheimtipp“ den du interessierten Bikern für eine Reise durch das Baltikum mit auf den Weg geben möchtest? – Es gibt eigentlich so viele, in allen drei Hauptstädten mindestens je einen. Am liebsten bin ich in Vilnius in Užupis, dieser Künstlerkolonie, die über eine Flagge, einen Präsidenten und eine eigene Verfassung verfügt, in der u.a. steht, dass jeder Mensch das Recht hat, zu sterben, aber dass das keine Pflicht ist. Und sie haben Frank Zappa ein Denkmal gesetzt!

Der wichtigste Ort im Baltikum für mich liegt gut 25 Kilometer nördlich von Vilnius und kennzeichnet den geografischen Mittelpunkt Europas! Dort sind auf einem Findling Koordinaten eingraviert die den Mittelpunkt Europas kennzeichnen: 25° 19′ östlicher Länge und 54° 54′ nördlicher Breite als Schnittpunkt der Achsen Nordkap-Kreta und Ural-Gibraltar. An diesem Stein wurde mir klar, dass wir gar nicht, wie oft gesehen, der Mittelpunkt Europas sind, sondern, zumindest geografisch gesehen, eher Westeuropa. Gut, wenn man mal wieder „geerdet“ wird.

Vielen Dank für das spannende Gespräch und viele spannende Erlebnisse weiterhin wünschen wir dir!

Haben die spannenden Geschichten von Jürgen Grieschat euer Interesse geweckt? Dann haben wir einen Tipp für euch: In den Herbst- und Wintermonaten gibt es viele Gelegenheiten Jürgen Grieschat bei Messen oder Audiovisionsvorträgen „live“ zu erleben.

Termine u.a. auf http://www.mottouren.de/infobox/veranstaltungen.html oder bei Facebook: https://www.facebook.com/Mottouren

Biker wanted! Mit DFDS & Louis auf Schottland Tour

Aktion: Biker wanted! Mit DFDS & Louis auf Schottland Tour

Am liebsten bist du draußen auf den Straßen dieser Welt? Du unternimmst gerne Reisen mit deinem eigenen Motorrad? Und du bist dazu noch ein leidenschaftlicher Hobbyfotograf und Filmemacher?

Komme mit DFDS Seaways und Louis auf eine 6-tägige Schottland Motorradreise und halte deine schönsten Momente auf der Fähre und im Land der Highlands mit der Kamera fest. Du auf dem Bike vor der Fähre, du auf dem Bike unterwegs in den Highlands und ihr gemeinsam bei euren Abenteuern in Schottland. Erlebt eine unvergessliche Zeit. Die Kamera Ausrüstung erhaltet ihr von DFDS Seaways und die Kosten für die Reise werden selbstverständlich auch übernommen.

Deine Reise umfasst:

  • Fährüberfahrt von Amsterdam nach Newcastle und zurück
  • 2 Übernachtungen für 2 Personen in einer Commodore Kabine
  • Frühstücks- und Dinnerbüfett an Bord
  • Mitnahme von zwei Motorrädern auf der Fähre
  • 3 Übernachtungen im Doppelzimmer inkl. Frühstück im Green Hotel, Kinross (Schottland)
  • Ein „typisch schottisches“ Erlebnis
  • Leihweise eine 4K Digitalkamera, Tasche, Ladekabel, Zusatzbatterie sowie Speicherkarten

Wie kannst du teilnehmen?

  • Du und dein/e Partner/in besitzt eigene Motorräder und seid leidenschaftliche Biker
  • Ihr habt zwischen dem 14.09. und 11.10.2015 (späteste Rückreise) Lust und Zeit mit uns zu reisen
  • Ihr habt Spaß am Fotografieren und Filmen und hattet schon mal eine Kamera in der Hand
  • Ihr gebt euer Einverständnis, dass eure Aufnahmen von der Reise in Online- und Druckmedien für Werbezwecke verwendet werden können

Wenn wir dein Interesse geweckt haben und du genau die/der Richtige für unsere Reise bist, dann bewirb dich mit deiner Begleitung mit 2-3 Bildern von eurem letzten Urlaub oder gemeinsamen Ausflug, gerne in Motorradkleidung und mit euren Motorrädern über das Formular.

Also nix wie ran an die Kamera! Zeigt uns wie gut ihr vor und hinter der Linse seid und mit etwas Glück befindet Ihr euch schon bald auf Motorradreise nach Schottland.

Teilnahmeschluss war am 16.8.2015. Teilnahmebedingungen lesen >

– Vielen Dank für die zahlreichen Bewerbungen! Leider können wir nicht alle auf Reisen schicken. Die Gewinner wurden benachrichtigt!

In Kooperation mit